
Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die gesetzliche Krankenkasse über 11.000 Anfragen zur finanziellen Situation der Versicherten bei der Schufa gestellt.
Ob die Anfrage letztlich von Erfolg gekrönt ist, dürfte in jedem Einzelfall zu überprüfen sein. Bekannt ist, dass die gesetzlichen Kassen bei ihren Versicherten gegen ähnliche Herausforderungen kämpfen wie die privaten Krankenversicherungen. Ausstehende Zahlungen sind eher die Regel als die Ausnahme, so könnte es erscheinen. Geschuldet ist die ansteigende Summe der Außenstände der Versicherungspflicht, die in der Krankenversicherung seit Januar 2009 greift. War es für die Versicherer bisher möglich, einen Vertrag bei ausstehenden Beiträgen zu kündigen, besteht diese Möglichkeit nun nicht mehr. Vielmehr ist man gezwungen, das Vertragsverhältnis fortzuführen, wodurch sich auch die Beiträge weiter potenzieren. Dass ein Einblick in die Schufa-Daten den Protest der Datenschützer auslöst, ist sicher nur zu verständlich. Doch im Interesse der wirtschaftlichen Lage ist es wiederum sehr akzeptabel, solche Daten einzufordern. Ausstehende Beitragszahlungen gefährden den Fortbestand der Kassen und führen letztlich im schlimmsten Fall zu Zusatzbeiträgen, die von allen Versicherten zu zahlen sind. So werden alle Kunden zum Ausgleich eines Schadens herangezogen, der von einem vergleichsweise geringen Anteil der Versicherten verursacht wird.


Die Verschuldung scheint immer mehr Menschen zu treffen. Ich kann mir nur vorstellen, dass gerade ein Konsum über den eigenen wirtschaftlichen Verhältnissen nicht selten der Grund dafür sein könnte. Es ist schon beeindruckend zu sehen, dass so viele insbesondere auch junge Menschen stets die neuesten Mobilgeräte besitzen und sich auch teure Autos leisten. Irgendwann könnten vielen Menschen dann die zahlreichen Ratenzahlungen dann in finanzielle Not bringen.