Private Krankenversicherung Selbständige

Private Krankenversicherung Selbständige


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Private Krankenversicherung Selbständige: Die wichtigsten Informationen für Selbständige zum Thema Krankenversicherung und die Wahl des Krankenversicherungssystems.

Durch die Krankenversicherungspflicht benötigen auch Selbständige eine Krankenversicherung. Selbständige haben hinsichtlich der Gesundheitsabsicherung jedoch die Wahl – sie können sich freiwillig gesetzlich oder privat versichern. Ein Verzicht auf die Krankenversicherung ist nicht möglich.

Welche von beiden Varianten die kostengünstigere Absicherung darstellt, ist jeweils im Einzelfall zu prüfen, denn die Kosten werden in der privaten Krankenversicherung von anderen Faktoren bestimmt als in der gesetzlichen Krankenversicherung.

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Selbstständige: Gesetzliche oder private Krankenversicherung

Welche Gründe sprechen für die Private Krankenversicherung Selbständige oder für die gesetzliche Krankenkasse? Die Antwort darauf ist stets individuell zu betrachten, da persönliche Faktoren wie Familie oder die Höhe des Einkommens je nach Versicherungssystem Vorteile und Nachteile bei der Absicherung für Selbstständige haben kann.

Im Gegensatz zu Arbeitnehmern müssen Selbständige keine Versicherungspflichtgrenze beachten, um sich privat versichern zu lassen. Ihnen steht es frei, sich privat oder freiwillig gesetzlich zu versichern. Die Wahlmöglichkeit zwischen der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) und der privaten Krankenversicherung (PKV) verlangt von dem Selbständigen, sich sorgfältig mit der Thematik zu beschäftigen, denn ein späterer Wechsel von der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur unter genau definierten Umständen möglich.

Doch welche Faktoren sprechen für die Private Krankenversicherungen und wann ist die gesetzliche Krankenversicherung die bessere Alternative?
Ein Blick auf die Versichertenstruktur der privaten Krankenversicherung zeigt, dass sich viele für die Private Krankenversicherung entscheiden. Mit knapp 16 Prozent Anteil der Versicherten in der PKV, sind Selbstständige die viertgrößte Versichertengruppe in der privaten Krankenversicherung.

Diagramm Private Krankenversicherung Selbständige - Quelle: WIP
Diagramm Private Krankenversicherung Selbständige – Quelle: WIP

Beiträge und Voraussetzungen für Selbständige in der gesetzlichen Krankenversicherung

So berechnet sich der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung bei Selbstständigen:
Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung wird bei Freiberuflern und bei Selbstständigen wie bei einem Arbeitnehmer nach dem tatsächlich erzielten Einkommen berechnet. Dazu gehören neben den Einnahmen aus der selbstständigen Tätigkeit auch die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung oder aus Kapitalvermögen.

Selbstständige haben in der gesetzlichen Krankenversicherung die Wahl zwischen dem allgemeinen Beitragssatz und einem ermäßigten Beitragssatz. Der allgemeine Beitragssatz liegt im Jahr 2016 bei 14,6 Prozent aller beitragspflichtigen Einnahmen. Hinzu kommt der Zusatzbeitrag, den jede Kasse selbst festlegen darf.

Im Beitragssatz von 14,6 Prozent ist die Zahlung eines Krankengeldes ab der siebten Woche einer Krankheit abgedeckt. Verzichtet man auf dieses Krankengeld, beträgt der Beitragssatz 14 Prozent, hinzu kommt wiederum der Zusatzbeitrag.

Die Berechnungsgrundlage für den gezahlten Beitrag ist bei Selbstständigen wie bei Arbeitnehmern das tatsächlich erzielte Einkommen. Es ist allerdings nicht möglich, einen beliebigen Wert anzugeben, um möglichst geringe Beiträge zu zahlen. Selbst bei sehr niedrigen Einkünften aus einer selbständigen Tätigkeit, wird auch für eine Krankenversicherung für Selbständige mit geringem Einkommen, im Jahr 2016 ein Mindesteinkommen von 968,33 Euro im Monat angenommen.

Der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung macht dann monatlich 137,57 Euro zuzüglich Zusatzbeitrag und Pflegeversicherung aus. Der maximale GKV-Beitrag für Selbstständige richtet sich nach der geltenden Beitragsbemessungsgrenze, sie liegt im Jahr 2016 bei 4.237,50 Euro im Monat. Risikozuschläge für Vorerkrankungen oder eigene Versicherungsbeiträge für Familienmitglieder ohne Einkommen gibt es bei den gesetzlichen Krankenkassen dagegen nicht.

Hinsichtlich der Beitragsentwicklung kann es ein Vorteil für Selbstständige sein, dass die Höhe des Beitrages sich schließlich am Einkommen orientiert und damit die Beiträge besser Absehbar sind und sich den finanziellen Verhältnissen anpasst. Das gilt im Besonderen für eine Krankenversicherung für Selbständige mit geringem Einkommen.

Fällt das Einkommen für Selbstständige, so fällt auch der der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung. Im Gegensatz hierzu, können die Beiträge für die private Krankenversicherung Selbständige im Alter steigen. Die höhere finanzielle Belastung in der PKV, kann für Selbstständige insbesondere schwierig werden, da ein Wechsel in die gesetzliche Krankenkasse im Alter nicht ohne Weiteres für Selbstständige realisiert werden kann.

Was es noch zu beachten gilt als Selbstständiger in der gesetzlichen Krankenversicherung

Nicht jeder Selbstständige, der gerade in die Existenzgründung geht, kann sich in der GKV freiwillig versichern lassen. Folgende Voraussetzungen sind hierzu für Selbstständige zu erfüllen:

  • Vorherige Absicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung von mindestens zwölf durchgehenden Monaten
  • In den vergangenen fünf Jahren für mindestens 24 Monate in einer gesetzlichen Kasse versichert

Private Krankenversicherung Selbständige geringem Einkommen –  PKV keine langfristige Sparmaßnahme

Einige Privatversicherungen hatten in den vergangenen Jahren Tarife für Selbständige mit geringem Einkommen, durch sogenannte Lockangeboten beworben. Insbesondere günstigste Tarife für die Krankenversicherung standen bei der Bewerbung der Selbstständigen im Fokus.

Denn auch Krankenversicherer wissen, dass junge Selbstständige und Existenzgründer gerade zu Beginn der Selbstständigkeit nach Möglichkeiten zur Kostenminimierung suchen. Im Verruf kamen vor einigen Jahren hier die sogenannten Einsteigertarife der Privaten Krankenversicherung.

Die Einsteigertarife bauten darauf, dass Versicherte und insbesondere Selbstständige nur relativ kurz in diesen Tarifen abgesichert sind. Denn in der Kalkulation dieser PKV-Tarife wurde damit gerechnet, dass nach anfänglicher Gründungsphase der Selbstständigkeit der Verdienst steigt. Im Anschluss sollte eine Krankenversicherung für Selbständige mit geringem Einkommen dann nicht mehr notwendig sein und damit ein Wechsel in einen hochwertigeren und damit Leistungsfähigeren Tarif erfolgen.

Aufgrund dieser Annahmen wurde häufig ein insgesamt jüngeres Klientel in den Tarifen erwartet, da diese ja nach einigen Jahren Wechseln würden. Da jüngere in der Kalkulation potentiell weniger Kosten verursachen, konnten diese Einsteigertarife besonders günstig angeboten werden.

Die Realität sieht allerdings für Selbstständige häufig anders aus. Viele Existenzgründer schaffen nicht innerhalb von wenigen Jahren ein deutlich höheres Einkommen zu erwirtschaften. Selbstständige die dann über mehrere Jahre finanziell um Ihre Selbstständige Existenz kämpfen müssen, stellen sich nicht die Frage ob sie nun die gesetzliche oder private Krankenversicherung wählen sollen oder ob sogar ein besserer PKV-Tarif hinsichtlich des Leistungsumfanges in Frage kommt.

Wenn viele Selbstständige dann im Einsteigertarif der privaten Krankenversicherung verbleiben, rechnet sich die Beitragskalkulationen des Versicherers nicht mehr. Im Ergebnis bleibt der PKV-Gesellschaft häufig nur die Anhebung der Beiträge. Mittlerweile wurden viele dieser Einsteigertarife aus dem Sortiment der privaten Krankenversicherung genommen.

Private Krankenversicherung Selbständige: Geld sparen oder bessere Leistungen?

Die Überlegung gesetzliche oder private Krankenversicherung wird regelmäßig mit dem Gedanken des Beitragssparens verbunden. Allerdings ist hier gerade für Selbstständige Vorsicht geboten. Denn es gibt einige Faktoren in der PKV die hier nicht immer vorteilhaft gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse sind.

Als wesentlicher Entscheidungsgrund für die Private Krankenversicherung sollte gerade das hohe Leistungsniveau im Vordergrund stehen. Denn das ist das große Plus der privaten Absicherung und für Selbstständige gerade mit Blick auf eine schnelle Genesung wichtig.

Zur Auswahl sollten hier nachhaltig berechneten Tarife der privaten Versicherer stehen, die kaum geringer im Beitrag sind als der Mindestbeitrag für die gesetzliche Krankenkasse. Wer als Selbstständiger nur ein geringes Einkommen erwirtschaftet und bereits seine Mühen hat auch nur den Mindestbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung aufzubringen, sollte doppelt überlegen ob die private Krankenversicherung richtig für die eigene Absicherung ist.

Wenn noch Familienangehörige mit abgesichert werden müssen, ist die Entscheidung für die gesetzliche Krankenversicherung oder die private Krankenversicherung noch eingehender zu prüfen. Falls zu Beginn der Selbstständigkeit noch keine finanzielle Stabilität besteht und die Entwicklung der Wirtschaftlichkeit noch nicht absehbar ist, kann auch eine gesetzliche Absicherung in Kombination mit einer Zusatzversicherung zunächst sinnvoll sein, um eine insgesamt leistungsfähigere Krankenversicherung und Krankenversorgung zu erhalten.

Die Private Krankenversicherung Selbständige ist ideal für gesunde Selbstständige ohne Kinder

Als erster Anhaltspunkt gilt, dass die private Krankenversicherung für junge gesunde Gewerbetreibende und Freiberufler eine gute Lösung ist, sofern keine kleinen Kinder zu versichern sind. Als Existenzgründer am Anfang der beruflichen Karriere ist man häufig gezwungen, die Ausgaben für die soziale Absicherung überschaubar zu halten.

Ein Selbstständiger mit einem erfolgreichen Unternehmen wird dagegen höchsten Wert auf eine hervorragende Absicherung im Krankheitsfall legen, um bei Erkrankungen die beste Behandlung in Anspruch zu nehmen, damit man bald wieder auf den Beinen ist. In der privaten Krankenversicherung sind beide Varianten problemlos möglich. Das liegt daran, dass der Versicherte die Höhe der Versicherungsprämie und die Qualität der Leistung durch die Wahl seines Tarifs selbst bestimmen kann.

Wenn ein junger Existenzgründer keine gesundheitlichen Probleme hat und einen Tarif für die private Krankenversicherung mit einer hohen Selbstbeteiligung wählt, zahlt er in der Regel einen vergleichsweise günstigen Beitrag. Dies gilt umso mehr, wenn er sich für einen Tarif entscheidet, der eine solide Absicherung vergleichbar mit dem Niveau der gesetzlichen Krankenkassen bietet.

Als etablierter Unternehmer möchte man vielleicht eher auf einem sehr hohen Niveau abgesichert sein und wählt einen PKV-Tarif mit Chefarztbehandlung, mit einer Unterbringung im Einbettzimmer bei freier Krankenhauswahl und mit einer attraktiven Kostenerstattung für Zahnersatz. Die private Krankenversicherung Selbständige bietet diese Möglichkeit, den Versicherungsschutz nach Belieben zu gestalten und gleichzeitig die Kosten selbst zu beeinflussen. Für gesunde Selbstständige ohne Kinder kann die private Krankenversicherung vor diesem Hintergrund optimal sein.

Private Krankenversicherung Selbständige mit Kindern – Das müssen Sie beachten

Selbstständige mit Kindern müssen wissen, dass es in der privaten Krankenversicherung, im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung, keine kostenfreie Versicherung für Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen gibt. Sofern der Versicherte also Kinder oder einen Ehepartner ohne Einkünfte versichern muss, ist für sie ein eigener Beitrag zu zahlen.

Diese Vorschrift ist auch zu berücksichtigen, wenn sich bei jungen Existenzgründern abzeichnet, dass sie in absehbarer Zeit Kinder oder einen Ehepartner versichern wollen. Dies ist sogleich einer der großen Vorteile der gesetzlichen Krankenversicherung gegenüber der privaten Krankenversicherung für Selbstständige. Denn die gesetzliche Krankenkasse bietet die kostenfreie Mitversicherung von Familienangehörigen und somit eine Absicherung für die gesamte Familie zum einheitlichen Preis.

Für Selbstständige mit Kindern gilt also die gleiche Maßgabe wie bei Selbstständigen mit Vorerkrankungen: Nur nach einem sorgfältigen Vergleich der Versicherungsprämien in der privaten und in der gesetzlichen Krankenversicherung sollte man entscheiden, welcher Variante der Vorzug zu geben ist.

Diese Probleme drohen Selbstständige bei Vorerkrankungen in der PKV

Sofern ein Selbstständiger oder ein Freiberufler eine Vorerkrankung im Versicherungsantrag aufführt, muss er mit einem Risikozuschlag rechnen. Dieser Risikozuschlag richtet sich nach der Schwere der Erkrankung, er darf von den Versicherern im eigenen Ermessen festgelegt werden und kann bei gravierenden gesundheitlichen Problemen sogar bis zu 100 Prozent auf den eigentlichen Versicherungsbeitrag ausmachen.

Das heißt, dass sich der Beitrag für den Versicherungsschutz drastisch erhöht, sofern schwerwiegende Risikofaktoren im Antrag angegeben werden. Wenn ein Versicherter gerne in die private Krankenversicherung wechseln möchte und eine Vorerkrankung im Antrag angeben muss, kann sich ein Tarifvergleich für die private Krankenversicherung aufgrund der individuellen Festlegung der Gesellschaften lohnen, um den Versicherer mit dem geringsten Zuschlag zu identifizieren.

Allerdings hat der Versicherer nicht nur das Recht, den Risikozuschlag festzulegen. Er kann sogar eine Ablehnung des Versicherungsantrags aussprechen. Von diesem Recht macht er bei schwerwiegenden Gesundheitsproblemen unter Umständen Gebrauch. In diesem Fall ist das Risiko für ihn zu groß, den gewünschten Versicherungsschutz zu gewähren, weil die Krankheits- und Behandlungskosten nach der individuellen Risikoprüfung zu hoch sein könnten.

Eine Alternative zum Risikozuschlag oder zur Antragsablehnung kann ein Leistungsausschluss sein. In diesem Fall gewährt der Versicherer für die private Krankenversicherung für einzelne Behandlungen keine Kostenerstattung, der Versicherte muss sie dann selbst zahlen. Solche Leistungsausschlüsse werden im Versicherungsvertrag vereinbart und sind dem Versicherten bekannt.

Möglich ist die Festlegung von Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder Antragsablehnungen, weil es für den Versicherer in der privaten Krankenversicherung keinen Annahmezwang für Selbstständige gibt. Die Gesellschaft hat also das Recht, sich frei zu entscheiden, ob sie den Versicherungsantrag eines Freiberuflers oder eines Selbstständigen annehmen möchte.

Ob die private Krankenversicherung bei Vorerkrankungen die optimale Wahl ist, sollte nur nach einem individuellen Vergleich der Beiträge in der PKV und der gesetzlichen Krankenversicherung entschieden werden. Spezialisierte Versicherungsmakler können hierzu üblicherweise wertvolle Informationen bieten.

Vorteile und Nachteile Beitragshöhe Private Krankenversicherung Selbständige

Während der Beitrag in der PKV beispielsweise bestimmt wird vom Alter oder dem Gesundheitszustand des Versicherten, hängt er in der gesetzlichen Krankenversicherung vor allem von seinem Bruttoeinkommen ab. Da Selbständige häufig kein regelmäßiges Einkommen erhalten, werden hier üblicherweise die Werte angenommen, welche auch im Rahmen der Steuererklärungen angegeben werden.

Deshalb kann die Private Krankenversicherung für Selbständige bei einem hohen Einkommen die kostengünstigere Alternative sein. Zusätzlich können Sie in der privaten Absicherung von deutlich mehr Leistungen in den einzelnen Tarifen profitieren. Ist der Selbständige allerdings mit Vorerkrankungen oder Risikofaktoren belastet, können sie zu Risikozuschlägen der Gesellschaften führen, welcher die Prämie in die Höhe treiben. Ein Selbständiger kann dann in der gesetzlichen Krankenversicherung besser aufgehoben sein. Auch für Selbständige, welche Familienangehörige ohne eigenes Einkommen versichern müssen, kann die GKV die günstigere Variante sein.

So wichtig sind Eintrittsalter und Gesundheit für die Private Krankenversicherung Selbständige

Beitrag private Krankenversicherung: Wenig Einfluss auf Alter und Gesundheit
Nach dem Prinzip der privaten Krankenversicherung zahlen junge und gesunde Versicherte die geringsten Beiträge. Das gilt auch für Selbständige, die sich frühzeitig privat versichern.

Auf das Eintrittsalter kann ein älterer Versicherter natürlich keinen Einfluss nehmen. Auch an seinem Gesundheitszustand lässt sich allenfalls langfristig etwas verbessern. Doch ein wichtiger Stellhebel für die Höhe des Beitrags sind die tariflichen Leistungen, die Höhe der Selbstbeteiligung und die Art der Beitragsrückerstattungen.

Je früher Selbständige in die private Krankenversicherung sich versichern lassen, desto günstiger sind die Versicherungsbeiträge. Das liegt daran, dass ältere Versicherte tendenziell höhere Krankheits- und Behandlungskosten verursachen, an denen sie in Form von höheren Beiträgen beteiligt werden.

Der Versicherer veranschlagt also bei einem 40-jährigen Versicherten einen höheren Eintrittsbeitrag als bei einem 30 Jahre alten Kunden. Da Selbständige jederzeit in die private Krankenversicherung wechseln können und kein monatliches Mindesteinkommen dafür nachweisen müssen, ist es empfehlenswert, schon zu Beginn der Selbständigkeit in die private Versicherung zu wechseln. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für günstige Tarifbeiträge gelegt.

Neben dem Eintrittsalter ist der Gesundheitszustand für günstige Beiträge von großer Bedeutung, wenn man akzeptable Versicherungsbeiträge wünscht. Wer unter Vorerkrankungen leidet, wird dem Versicherer tendenziell höhere Kosten für Krankheiten und Behandlungen verursachen. An diesen Kosten wird der Selbständige Versicherte wiederum durch höhere Beiträge beteiligt.

Ist man aber gesund und es liegen keine Risikofaktoren für eine Erkrankung vor, verzichtet der Versicherer auf die Berechnung von Risikozuschlägen. Der Versicherungsschutz ist somit bei jungen und gesunden Versicherten besonders preiswert. Der größte Stellhebel ergibt sich für Selbständige aber aus der Wahl der tariflichen Leistungen.

Die Tarifleistungen als relevanter Hebel um Beiträge für die private Krankenversicherung Selbständige zu senken

Als Richtlinie gilt, dass ein Tarif mit großzügigen Kostenerstattungen teuer ist. Wer einen Versicherungsschutz mit Leistungen für Heilpraktiker, für die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer und für Zahnersatz und Kieferorthopädie über 80 Prozent möchte, genießt natürlich im Krankheitsfall eine hervorragende Absicherung.

Auch die Kostenübernahme oberhalb des 3,5-fachen Satzes der Gebührenordnung für Ärzte und Zahnärzte ist ein bekannter Kostentreiber. Selbstverständlich werden Patienten mit einem solchen Premiumtarif bei jedem Arztbesuch und bei jedem Klinikaufenthalt sehr zuvorkommend behandelt. Wer sich einen solchen Versicherungsschutz auf Top-Niveau leisten kann, wird dafür als als Selbständiger hohe Kosten akzeptieren.

Beispielsweise kann ein solcher Tarif interessant sein, wenn Selbständige mit einem erfolgreichen Unternehmen am Markt platziert sind und im Fall einer Erkrankung möglichst schnell wieder in ihr berufliches Umfeld zurückkehren wollen. Doch wenn man als Selbständiger am Anfang seiner beruflichen Karriere steht und das Einkommen noch gering ist und man daher sehr auf die Kosten achten muss, ist ein anderer Weg angebracht.

In diesem Fall dürfte es sinnvoll sein, einen Tarif zu wählen, der Leistungen entsprechend dem Niveau der gesetzlichen Krankenkassen vorsieht. Das heißt, man akzeptiert die Unterbringung im Mehrbettzimmer und die Behandlung durch den diensthabenden Stationsarzt.

Man nimmt eine Kostenerstattung von lediglich 50 Prozent oder 60 Prozent für Zahnbehandlung und Zahnersatz in Kauf. Vielleicht verzichtet man auf Heilpraktikerleistungen und wählt das Hausarztprinzip, bei dem man zuerst den Hausarzt aufsucht, um sich von dort nach der Erstbehandlung in die Hände eines Spezialisten zu begeben.

Im Prinzip ist der Versicherungsschutz bei solchen Tarifen aus der Kategorie „Grundschutz“ nicht nennenswert schlechter als bei den Premiumtarifen. Doch die Kostenerstattungen sind deutlich geringer, im Zweifel muss man Mehrleistungen aus eigener Tasche bezahlen. Dafür ist der Preisunterschied Monat für Monat gravierend. Selbständige können dadurch die Kosten für ihre private Krankenversicherung deutlich reduzieren.

Private Krankenversicherung Selbständige: So wichtig ist die Selbstbeteiligung

Mit der Höhe des Selbstbehalts können Selbständige ihren Beitrag weiter senken. Viele Versicherer bieten ihre PKV-Tarife mit unterschiedlichen Selbstbeteiligungen an. Üblich sind Schritte von 300 Euro, 600 Euro, 900 Euro, 1.200 Euro oder 1.500 Euro pro Jahr, auch ein Verzicht auf einen Selbstbehalt ist möglich.

Die Selbstbeteiligung trägt der Versicherte selbst. Erst wenn der gesteckte Rahmen für Arztleistungen von ihm gezahlt wurde, greift die Kostenerstattung durch den Versicherer. Wer bereit ist, eine Selbstbeteiligung von etwa 1.500 Euro im Jahr zu akzeptieren, reduziert seine Versicherungskosten oft ganz erheblich.

Wissen muss man, dass es Tarife mit einer Eigenbeteiligung von bis zu 5.000 Euro im Jahr gibt. Solche Tarifwerke werden häufig als Lockangebote beworben. Die Versicherungsprämie soll dann deutlich günstiger sein als bei einer höheren Selbstbeteiligung. Allerdings macht ein Eigenanteil von 5.000 Euro im Jahr nur wenig Sinn, denn wenn beispielsweise eine Operation ansteht, ist dieser Kostenanteil schnell erreicht.

Der Versicherte kann aber in massive finanzielle Probleme geraten, wenn er unerwartet einen so hohen Kostensatz tragen muss, weil plötzlich ein entsprechender Eingriff ansteht. Aus diesem Grund ist eine sehr hohe Selbstbeteiligung in der Regel nicht sinnvoll. Mit einer moderat gewählten Eigenbeteiligung kann man die Versicherungsprämie dagegen erheblich senken.

Beitragsrückerstattungen reduzieren die Kosten für Selbständige in der PKV weiter

Ein anderer Hebel zur Absenkung der Versicherungskosten für Selbständige sind die Beitragsrückerstattungen. Nicht jeder Tarif sieht solche Rückerstattungen vor. Sie sind an eine Leistungsfreiheit im vergangenen Versicherungsjahr gekoppelt. Das heißt, der Versicherte darf im letzten Jahr keine Kostenerstattungen bei seinem Versicherer geltend gemacht haben.

Außerdem muss der Vertrag im laufenden Jahr ungekündigt fortbestehen. Die Höhe der Beitragsrückerstattungen hängt von den vorgesehenen Tarifleistungen ab. Nicht selten zahlen die Versicherer zwei bis drei Monatsbeiträge zurück, auch Leistungen von bis zu sechs Monatsbeiträgen sind möglich. Legt man die Rückerstattung der überzahlten Beiträge auf die monatlichen Versicherungskosten um, lassen sich die Prämien für die private Krankenversicherung noch einmal deutlich absenken.

Wissen muss man, dass die Versicherer nach garantierten und nach erfolgsabhängigen Rückerstattungen unterscheiden. Garantierte Erstattungen werden unabhängig vom Bilanzergebnis des Versicherers immer an den Verbraucher ausgezahlt. Solche Tarife sind am Markt eher selten zu finden, weil die meisten Versicherer selbst Einfluss nehmen wollen, ob sie eine Rückerstattung auszahlen. Man spricht dann von erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattungen.

Über ihre Ausschüttung entscheidet der Vorstand jedes Jahr nach Ablauf des Geschäftsjahres erneut. Sofern das Geschäftsergebnis attraktiv genug war, dürfen die Versicherten mit einer Ausschüttung der überzahlten Monatsbeiträge in der vertraglich vereinbarten Höhe rechnen.

Tarife für Selbständige mit erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattungen bietet fast jede Gesellschaft an. Mit dieser Tarifkondition sind die Beiträge für die private Krankenversicherung Selbständige nachhaltig zu reduzieren. Somit hat der Selbständige letztlich eine ganze Reihe von Varianten an der Hand, wie er die Kosten für seinen Versicherungsschutz selbst beeinflussen und reduzieren kann, ohne dabei einen erheblich schwächeren Schutz im Krankheitsfall zu erhalten.

Diese Einflussnahme bietet die gesetzliche Krankenkasse nicht, deshalb ist die private Krankenversicherung für Selbständige mit einem geringen Einkommen in der Regel der Vorzug zu geben.

PKV-Tarife und Leistungen

Entscheidet sich der Selbständige für eine private Krankenvollversicherung, hat er das ganze Spektrum der Premiumtarife mit sehr hochwertigen Leistungen und gehobenen Beiträgen zur Auswahl. Ist er an einer günstigen Absicherung interessiert, kommen vorzugsweise die Tarife der Basisabsicherung in Frage.

Sie bieten mit Leistungen entsprechend dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung, mit hohen Selbstbeteiligungen und hohen Beitragsrückerstattungen bei Leistungsfreiheit sehr niedrige Beiträge.

Um dem Bedürfnis nach kostengünstigen Beiträgen Rechnung zu tragen, bieten viele Versicherer genau diese Konstellation in Form von unterschiedlichen PKV Tarifen an. Sie gewähren meist eine solide ambulante Betreuung, die stationäre Unterbringung im Mehrbettzimmer und eine moderate Kostenerstattung für Leistungen im Zahnbereich.

Worauf sollten Selbständige für einen günstigen Versicherungsschutz achten?

Ambulante Behandlungen
Wichtig sind eine solide Kostenübernahme im ambulanten Bereich sowie die Unterbringung im Krankenhaus im Mehrbettzimmer. Wird auf die Behandlung durch einen Chefarzt verzichtet, entspricht das Leistungsniveau dem der gesetzlichen Kassen. Damit hält sich der Beitrag in einem überschaubaren Rahmen.

Diese Kriterien bestimmten die ambulanten Kosten
Im ambulanten Bereich gibt es häufig Tarife ohne Kostenübernahmen für Heilpraktikerleistungen. Wer nicht auf alternative Behandlungen schwört, kann ein entsprechendes Versicherungswerk ohne diese Kostenerstattungen wählen. Auch das Hausarztprinzip sorgt für niedrige Versicherungskosten, weil der Hausarzt dann der erste Ansprechpartner bei Beschwerden ist.

Wer dagegen sofort einen Facharzt aufsucht, erhält meist nicht alle anfallenden Kosten erstattet. Schließlich können geringe Kostenerstattungen für Sehhilfen eine Alternative sein, wenn die Beiträge niedrig bleiben sollen. Verzichtet der Selbständige im ambulanten Bereich auf den einen oder anderen Luxus, kann er damit seine Kosten für den Versicherungsschutz reduzieren.

Stationäre Wahlleistungen sind teuer
Auch die Unterbringung im Krankenhaus im Ein- oder Zweibettzimmer oder die Behandlung durch einen Chefarzt beeinflusst die Kosten für den Versicherungsschutz. Selbständige die auf solche Wahlleistungen verzichten möchten und die Unterbringung im Mehrbettzimmer sowie die Betreuung durch einen Stationsarzt akzeptieren, werden mit einem erheblich günstigeren Tarifbeitrag belohnt.

Gerade die Leistungen im stationären Bereich treiben die Versicherungskosten für die private Krankenversicherung Selbständige in die Höhe, deshalb kann man hier erheblich an den Beiträgen sparen, wenn man ausschließlich auf die Regelleistungen abstellt.

Zahnersatz treibt die Beiträge in die Höhe
Im Zahnbereich kann die Kostenerstattung bei etwa 60 Prozent gehalten werden und bleibt damit ebenfalls moderat. Ist man als Selbständiger also bereit, lediglich einen Einsteigerschutz zu akzeptieren, resultieren daraus im Gegenzug niedrige Versicherungsprämien.

Auch im dentalen Bereich lassen sich Kosten sparen. Erstattungen für Zahnersatz in Höhe von 50 oder 60 Prozent sind beispielsweise günstiger zu versichern als Kostenübernahmen zwischen 80 oder 100 Prozent. Vielleicht kann man kieferorthopädische Leistungen sogar ganz und gar aus dem Versicherungsschutz ausschließen, um im Gegenzug mit niedrigen Tarifbeiträgen belohnt zu werden.

So legt der Versicherte letztlich für alle drei Bereiche den gewünschten Versicherungsschutz selbst fest und beeinflusst seine Beiträge damit ganz unmittelbar.

Regelungen nebenberuflich Selbständige und die Wahl der Krankenversicherung

Maßgebend für die Krankenversicherung ist stets die hauptberufliche Tätigkeit. Wer in erster Linie nebenberuflich zusätzlich eine selbstständige Tätigkeit ausübt, für den sind die Versicherungsregelungen aus der hauptberuflichen Tätigkeit Ausschlaggebend. Wer also Hauptberuflich Angestellter ist und nebenberuflich Selbständig, muss sich zunächst an die Regelungen seiner hauptberuflichen Tätigkeit halten.

Eine Nebenberufliche Tätigkeit ist gegeben, wenn höchstens 18 Stunden in der Woche für die selbstständige Tätigkeit aufgewendet wird und gleichzeitig der Verdienst unter der hauptberuflichen Tätigkeit liegt. In diesen Fall muss sich ein Angestellter der selbstständig nebenberuflich Tätig ist, und beispielsweise mit seinen Angestelltenverdienst unter der Versicherungspflichtgrenze liegt, in der gesetzlichen Krankenversicherung absichern und kann nicht in die private Krankenversicherung Selbständige wechseln.

Fazit private Krankenversicherung Selbständige

Gesunde Selbständige ohne Vorerkrankungen dürften mit einer privaten Krankenversicherung günstiger beraten sein, sofern sie keine Familienangehörigen ohne eigenes Einkommen absichern müssen. Diese wären in der Familienversicherung der gesetzlichen Krankenversicherung kostenfrei zu versichern, müssen in der privaten Krankenversicherung allerdings eigene Beiträge zahlen.

Die PKV bietet Selbständigen letztendlich die freie Entscheidung, einen kostengünstigen Einsteigerschutz oder eine hochwertige Premiumabsicherung zu wählen. Selbständige können damit ihren Versicherungsschutz vollständig nach ihren persönlichen Wünschen und Möglichkeiten gestalten.

Gerade bei Selbständigen ist eine günstige Absicherung häufig wichtig, da diese Versicherten besonders zu Beginn der Selbständigkeit auf eine Krankenversicherung für Selbständige mit geringem Einkommen angewiesen sind. Sie ist realisierbar durch einen Tarif, der dem Niveau der gesetzlichen Kassen entspricht und einer entsprechend hohen Selbstbeteiligung unter Berücksichtigung einer angemessenen Beitragsrückerstattung.

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