Private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2023

Private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2023: Auch für das kommende Jahr 2023 werden Versicherer Beitragserhöhungen für die private Krankenversicherung erheben. Hier sehen Sie Fakten zur Beitragserhöhung und wie Sie reagieren können, wenn Sie von einer Erhöhung des Beitrages für die private Krankenversicherung betroffen sind.

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Private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2023 Überblick

Eine Beitragserhöhung für die private Krankenversicherung steht für die Anpassung des Versicherungsbeitrags nach oben. Sie wird von den Versicherungen regelmäßig zum Ende des Jahres, manchmal aber auch unterjährig bekannt gegeben. Im Falle einer PKV Beitragserhöhung steht dem Versicherten ein Sonderkündigungsrecht zu, oder er hat das Recht auf einen Wechsel in einen anderen, günstigeren Tarif.

PKV Beitragserhöhung: Das müssen Versicherte wissen

Private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2023

Kaum ein Thema ist PKV-Versicherten so vertraut wie die regelmäßige Erhöhung des Beitrags. Häufig werden zum Jahreswechsel neue Beiträge veröffentlicht, einige Gesellschaften führen aber auch unterjährig Veränderungen des Beitrages durch. Zwar halten sich viele Erhöhungen der Kosten in einem überschaubaren Rahmen, aber viele Versicherte sind angesichts regelmäßig steigender PKV-Beiträge verärgert oder verunsichert. Was also sollte man zur Beitragserhöhung in der privaten Krankenversicherung wissen?

Warum gibt es die Private Krankenversicherung Beitragserhöhung?

Welche Gründe bewegen die Versicherer die Beiträge zu erhöhen?

Eine Private Krankenversicherung Beitragserhöhung wird von den Versicherungen durchgeführt, wenn die Einnahmen nicht mehr ausreichen, die Kosten zu decken. Vereinfacht gesagt muss ein Versicherer für die private Krankenversicherung die Prämien dann erhöhen, wenn die Einnahmen aus einem Tarif nicht mehr ausreichen, um die anfallenden Ausgaben zu auszugleichen.

Die Einnahmen ergeben sich aus den gezahlten Versicherungsbeiträgen. Die Kosten entstehen aus den Krankheitskosten und Behandlungskosten der Versicherten. Sie steigen aufgrund des immer höheren Alters der Versicherten, aber auch durch die Kosten der medizinischen Maßnahmen selbst, die zunehmend effizienter, qualitativ hochwertiger aber auch teurer werden. Diese Kosten gilt es zu decken.

Da die Beiträge in der privaten Krankenversicherung entsprechend dem Äquivalenzprinzip berechnet werden und sich aus dem Alter, dem Gesundheitszustand und den gewünschten tariflichen Leistungen des Versicherten ergeben, müssen diese Kosten zu einem Teil auf die Versicherten umgelegt werden.

Das Alter, die Gesundheit und die Leistungen des Tarifs spielen also eine große Rolle bei der Bestimmung der Beiträge. Beispielsweise steigt der Beitrag für die  Private Krankenversicherung die mit dem Alter und mit den Tarifleistungen.

Risikofaktoren wie Vorerkrankungen lassen den PKV-Beitrag ebenfalls in die Höhe gehen. Die Folge daraus ist die regelmäßige Private Krankenversicherung Beitragserhöhung.

Zusammenhang PKV Beitragserhöhungen und die Altersrückstellungen

Zu den oben genannten Gründen kommt ein weiterer Aspekt. Die Versicherer sind gezwungen, sogenannte Altersrückstellungen für ihre Versicherten zu bilden. Sie dienen dazu, die PKV Beiträge im Alter auf einem bezahlbaren Niveau zu halten. Ein Teil des heute gezahlten PKV-Beitrags wird verzinslich am Markt angelegt.

Allerdings sind die heutigen Marktzinsen im Vergleich zu früher auf einem sehr geringen Niveau. Um dennoch die Krankenversicherungsbeiträge im Alter stabil halten zu können, muss der Versicherer also einen höheren Anteil des heute gezahlten Beitrags für das Alter zurücklegen. Auch deshalb steigen die PKV-Beiträge.

Obwohl es also nachvollziehbare Gründe für eine Anhebung des PKV Beitrags gibt, sollte jeder Versicherte seine Rechte kennen, wenn eine Erhöhung ins Haus steht. Erhält man als Versicherter eine Private Krankenversicherung Beitragserhöhung, entsteht daraus ein Sonderkündigungsrecht oder das Recht auf einen Wechsel in einen günstigeren Tarif.

Private Krankenversicherung Beitragserhöhung: Die Gründe auf einen Blick

  • Änderung Kapitalmarkterträge durch Zinsänderungen
  • Generelle Kostensteigerung
  • Medizinischer Fortschritt
  • Steigende Kosten innerhalb eines Tarifes
  • Fehlkalkulation der Kopfschadenprofile
  • Beitragsentwicklung, Tarifverlauf und Optimierung

Private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2023: Was Sie tun können

Versicherte die von einer PKV Beitragserhöhung 2023 betroffen sind, haben verschiedene Möglichkeiten zu reagieren. Zunächst steht den Betroffenen ein Sonderkündigungsrecht zu. Damit ist es möglich vor Ende des Vertrages zu kündigen. Als Reaktion auf die Private Krankenversicherung Beitragserhöhung, können Versicherte nun einen Anbieterwechsel oder einen Tarifwechsel vollziehen.

Anbieterwechsel bei Private Krankenversicherung Beitragserhöhung

Ein Anbieterwechsel wird von Versicherungsexperten regelmäßig kritisch beurteilt. Das liegt daran, dass bei einem Wechsel der Versicherung ein Teil der gebildeten Altersrückstellungen verloren geht. Wurde der Vertrag bis zum Jahresende 2008 abgeschlossen, darf der Versicherte keine Rückstellungen mitnehmen. Die bisher gebildeten Rückstellungen sind in voller Höhe verloren.

Wer seinen Vertrag nach dem 01. Januar 2009 abgeschlossen hat, kann rund 90 Prozent der gebildeten Rückstellungen auf den neuen PKV Anbieter übertragen. Der Rest ist ebenfalls verloren. Da also bei einem Wechsel der Versicherungsgesellschaft die Altersrückstellungen wegfallen können, wäre dieser Schritt nur bei einer bisher kurzen Versicherungsdauer oder bei einer stetigen Beitragserhöhung eine Alternative. Ein Wechsel der nur zu kurzfristigen finanziellen Vorteilen führt ist nicht zu empfehlen. Sinnvoller ist vor diesem Hintergrund oft ein Tarifwechsel innerhalb der bestehenden Versicherungsgesellschaft.

Tarifwechsel bei Beitragserhöhung PKV

Ein Tarifwechsel statt eines Anbieterwechsels innerhalb der Gesellschaft ist in der Regel die bessere Wahl. Hierbei bleiben die gebildeten Altersrückstellungen erhalten und es besteht die Möglichkeit in einen ähnlich leistungsstarken Tarif wechseln. Aus dem Paragraphen 204 des Versicherungsvertragsgesetzes ergibt sich das Recht des Versicherten, den Wechsel in einen anderen Tarif mit gleichwertigen Leistungen zu fordern.

Der Versicherer muss dem Wechsel zustimmen, eine Gesundheitsprüfung darf er nur verlangen, wenn der Tarif höherwertige Leistungen vorsieht. Der Versicherte muss der Gesundheitsprüfung nicht zustimmen, er kann im Gegenzug einen Ausschluss der höheren Leistungen für sich beantragen. Der Versicherer muss dem Wechsel in einen anderen Tarif zustimmen.

In der Praxis machen viele Versicherte die Erfahrung, dass sie dabei kaum Unterstützung durch ihre Gesellschaft erfahren. Dennoch kann dieser Wechsel notfalls auch juristisch eingefordert werden. Zur Reduzierung der Beiträge kann er übrigens durchaus sinnvoll sein, denn es kommen immer wieder neue verkaufsoffene Tarife mit attraktiven Bedingungen auf den Markt, die deutlich günstiger sind als die alten Versicherungswerke.

Vorteile neue PKV Tarife

Neue Tarife für die Private Krankenversicherung einer Gesellschaft bieten für Versicherte gleich zwei sehr angenehme Vorteile. Die PKV Tarife können leistungsstark und dennoch sehr günstig sein. Auch günstigere Beiträge als in der GKV sind hierbei realistisch.

Die Vorteile dieser Tarife entstehen durch die Tarifentwicklung. Dabei können neue Tarife insbesondere für eine junge und gesunde Zielgruppe geöffnet und beworben werden. Da das Alter und der Gesundheitszustand bei den Versicherten im neuen Tarif eine recht positive Risikoäquivalenz für die Versicherungsgesellschaft bedeutet, können Kosten und damit auch die Höhe der Beiträge hinsichtlich der Beitragskalkulation relativ gering gehalten werden.

Im Laufe der Zeit altert die Versichertengruppe im Tarif, wodurch aufgrund der Kostenkalkulation auch der Beitrag steigt und eine Private Krankenversicherung Beitragserhöhung notwendig werden kann. Die Versicherungsgesellschaft hat jedoch die Möglichkeit wieder neue Tarife aufzustellen, welche wiederum für die junge und gesunde Zielgruppe bereitgestellt wird und entsprechende Leistungen und Beiträge bietet.

Diese Strategie machen sich mittlerweile auch sogenannte Beitragsoptimierer zu Nutze. Dabei wechseln Versicherte von einen Tarif in den vorwiegend ältere Versicherte abgesichert sind, in einen neueren Tarif mit vorwiegend jüngeren Versicherten. Dabei profitieren diese Versicherten vom ähnlichen Leistungsniveau bei geringeren Beiträgen aufgrund der günstigeren Kostensituation im neueren Tarif.

Optimierung durch Selbstbeteiligung, Leistungen oder Wechsel in den Basistarif

Neben den Möglichkeiten des Anbieterwechsels und des Tarifwechsels bei einer PKV Beitragserhöhung, können auch die Selbstbeteiligung erhöht werden oder Leistungen aus der Krankenversicherung gesenkt werden. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da im Krankheitsfall entsprechend höhere Kosten anfallen können.

Wer hier optimieren möchte, sollte in jedem Falle sich zuvor individuell vom Spezialisten beraten lassen. Für Versicherte bei denen die genannten Maßnahmen nicht in Frage kommen, kann auch ein Wechsel in den Basistarif in Frage kommen oder der Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenkasse. Hierbei sind jedoch die Möglichkeiten zuvor genau zu beachten, da es entsprechende Restriktionen für einen Wechsel gibt.

Muss der Versicherte jede PKV Beitragserhöhung akzeptieren?

Es gibt einige Beitragserhöhungen, die rechtlich nicht wirksam sind. Der Gesetzgeber stellt an wirksame Beitragserhöhungen für die Private Krankenversicherung vielmehr hohe Anforderungen. Sofern diese nicht erfüllt sind, darf der Versicherungsnehmer den Anteil zurückfordern, der zu viel gezahlt wurde. Das ist rückwirkend mindestens bis zu einem Zeitraum von drei Jahren möglich, unter bestimmten Umständen beträgt der Zeitraum sogar zehn Jahre.

Nach dem Paragraphen 203 des Versicherungsvertragsgesetzes muss eine Beitragssteigerung zum Beispiel begründet werden. Der Versicherer muss dazu nicht offenlegen, wie er seine Beiträge kalkuliert. Dennoch muss jede Erhöhung ausführlich erklärt und begründet werden. Sofern der Versicherer die Beiträge sehr schnell nach dem Vertragsabschluss erhöht und der Einstiegspreis recht günstig war, liegt der Verdacht nahe, dass er einen „Kampfpreis“ angeboten hat, um Kunden zu werben. Eine solche Beitragserhöhung kann unwirksam sein. Das gilt besonders, wenn es sich um eine nennenswerte Erhöhung handelt.

Wie stehen Gerichte zu Beitragssteigerungen in der PKV?

Jahr für Jahr kommen neue Gerichtsurteile auf den Markt, in denen die Gerichte zu Beitragserhöhungen der PKV Stellung beziehen. Strittig war bisher, ob die Treuhänder einzelner Gesellschaften unabhängig agieren. Nur in diesem Fall ist die Erhöhung von Beiträgen wirksam.

Nach einem aktuellen Gerichtsurteil stehen besonders die AXA und die DKV in der Kritik. Der Bundesgerichtshof hat in dieser Frage entschieden. Danach ist es nicht Sache eines Zivilgerichts zu entscheiden, ob ein Treuhänder unabhängig ist oder nicht (Az. IV ZR 255/17 v. 19. Dezember 2018). Trotzdem bleibt der BGH dabei, dass die Gerichte eine Änderung der Beiträge entsprechend den gesetzlichen Vorschriften prüfen müssen.

Im Vordergrund steht dabei die umfassende Begründung. Praktische Auswirkungen hat das Urteil insofern, als dass eine Erhöhung der Beiträge unwirksam sein kann und gerichtlich überprüft werden sollte. Allerdings steht bei der Prüfung nicht mehr die Frage der Abhängigkeit eines Treuhänders im Fokus.

Wie werden die Versicherer bei Erhöhungen der PKV Beiträge kontrolliert?

Kontrolle Versicherer Erhöhung Beiträge

Jede Kalkulation der Versicherungsbeiträge muss von einem Aktuar erstellt werden. Er arbeitet für den jeweiligen Versicherer. Er ist üblicherweise ein Sachverständiger, der mit dem Versicherungswesen und der Gestaltung der Altersversorgung vertraut ist. Er bewertet mit mathematisch-statistischen Verfahren und berechnet, wie sehr sich die Beiträge erhöhen müssen, damit ein Tarif wirtschaftlich geführt werden kann.

Der Aktuar arbeitet mit dem unabhängigen Treuhänder zusammen. Außerdem steht er in ständigem Kontakt mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Von dort erhält der Aktuar die Daten, die für seine Bewertungen wichtig sind. Der Treuhänder wiederum prüft die Berechnungen mit der Einhaltung aller geltenden rechtlichen Vorschriften. Sofern der Treuhänder der Erhöhung der Beiträge zustimmt, ist diese rechtlich gültig.

Der Treuhänder darf für seine Prüfung alle Grundlagen der Berechnung, alle Herleitungen und statistischen Daten einfordern. Dabei sind die Grundsätze für die Berechnung der Beiträge und vor allem der Altersrückstellungen darzulegen. Genau an dieser Prüfung durch den Treuhänder hatten einige Klagen gegen die AXA und die DKV in der jüngeren Vergangenheit gezweifelt.

Mit welchen Tricks müssen Versicherte bei PKV Erhöhungen rechnen?

In der Praxis müssen Versicherte damit rechnen, mit einigen Tricks der Versicherer konfrontiert zu werden. Dazu gehören zum Beispiel Treue- oder Tarifboni oder Nachlässe in vielfältiger Form. Bestandskunden bekommen zum Beispiel eine Gutschrift für einen zeitlich befristeten Zeitraum. Das kann ein Rabatt auf den Beitrag für die Private Krankenversicherung für ein paar Monate sein. Sobald die Gutschrift entfällt, greift die Erhöhung in vollem Umfang, und sie wird voraussichtlich im folgenden Jahr noch höher ausfallen. Deshalb sollte man sich von kurzfristigen Maßnahmen nicht blenden lassen.

Manche Versicherer halten die Beiträge stabil, fordern aber eine höhere Selbstbeteiligung. Natürlich greift sie erst, wenn Rechnungen zur Erstattung eingereicht werden. Dennoch handelt es sich im Prinzip um eine verdeckte Beitragserhöhung. Die Selbstbeteiligung ist von dem Versicherten in jedem Fall zu zahlen, bevor die Gesellschaft eine Erstattung von Rechnungskosten vornimmt.

Faktisch hat der Versicherte damit mehr Kosten zu zahlen. Lediglich wenn er keine Rechnungen vorlegt, hat er durch eine höhere Selbstbeteiligung einen finanziellen Vorteil. Trotzdem ist sehr genau abzuwägen, ob ein höherer Selbstbehalt akzeptiert wird, denn er hat nur dann einen kostensenkenden Effekt, wenn man keine ärztlichen Leistungen in Anspruch nimmt.

Private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2023 im Alter

Der PKV Beitrag erhöht sich im Alter, da das Alter der Versicherten eine wichtige Stellung für die Beitragsberechnung darstellt. Grundsätzlich steigt der Beitrag in der privaten Krankenversicherung mit dem Einstiegsalter. Ein Versicherter im Alter von 25 Jahren hat deshalb einen anderen Beitrag zu Beginn der Mitgliedschaft als ein Kunde, der mit 30 Jahren einen Versicherungsvertrag für die Private Krankenversicherung abschließt.

Maßnahmen zur Beitragsstabilität

Um eine exorbitante Beitragserhöhung PKV im Alter zu verhindern, bildet jeder PKV Anbieter im Laufe der Jahre aus den Beitragszahlungen ihrer Versicherten sogenannte Altersrückstellungen, die angespart und verzinst werden. Sie werden die Beiträge im Alter soweit möglich stabil halten. Abgesehen von diesem gesetzlichen Zuschlag haben viele Gesellschaften weitere freiwillige PKV Tarife im Angebot, die eine zusätzliche Beitragsentlastung im Alter sichern sollen, indem schon heute zusätzliche Beiträge angespart werden.

Berechnungsgrundlagen für den PKV Beitrag

Der Beitrag in der privaten Krankenversicherung bemisst sich nach dem Äquivalenzprinzip. Danach muss ein Versicherter einen Beitrag zahlen, der seine Krankheitskosten und Behandlungskosten in etwa abdecken wird. In der privaten Krankenversicherung ergibt sich damit der Beitrag aus dem Eintrittsalter und dem Gesundheitszustand des Versicherten sowie aus den gewünschten Tarifleistungen.

In der gesetzlichen Kassen hingegen werden die Versicherungsprämien nach der Höhe des gesetzlich festgelegten einheitlichen Beitragssatzes und dem monatlichen Bruttoarbeitsentgelt festgelegt. Hinzukommen kann je nach Gesellschaft ein Zusatzbeitrag, dessen Höhe von der Gesellschaft frei festgelegt werden kann.

Der große Unterschied der Beitragsfestsetzung in der PKV gegenüber der GKV, ist damit die Einkommensunabhängigkeit selbiger. Zwar nehmen die PKV Anbieter Sterblichkeitstafeln, Alter, Gesundheitszustand und Tarifleistungen als Anhaltspunkt, doch letztlich muss jeder Tarif möglichst wirtschaftlich betrieben werden und deshalb werden die Prämien auf der Basis von schlichter Wirtschaftlichkeitsbetrachtung festgelegt.

Ist ein Tarif dauerhaft auch mit höheren Beiträgen nicht wirtschaftlich zu betreiben, besteht sogar die Möglichkeit, ihn für den weiteren Verkauf zu schließen. Folglich funktioniert die Bestimmung der Höhe der Beiträge in der privaten Krankenversicherung nach wirtschaftlichen Maßgaben, nicht aber nach politischen Vorschriften.

Berechnung des Beitrages bei Eintritt in die private Krankenversicherung

Berechnung Private Krankenversicherung Beitragserhöhung
Foto: ©iStock.com/kivoart

Für neue Mitglieder in der privaten Krankenversicherung werden folgende Faktoren zur Beitragsberechnung herangezogen:

  • Eintrittsalter
  • Berufsgruppe: Je nach Berufsgruppe können Risikozuschläge oder Beitragsnachlässe erfolgen
  • Wahl der Leistungen: Je mehr Leistungen gewählt werden, desto höher der Beitrag
  • Gesundheitszustand: Versicherte mit Vorerkrankungen müssen mit Risikozuschlägen Seitens des Versicherers rechnen. Diese erhöhen den Beitrag.

Vorausberechnung PKV Beitrag

Für die Versicherten der privaten Krankenversicherung erfolgt die Beitragskalkulation auf Basis der Barwert-Methode. Dabei wird ein durchschnittlicher Beitrag zurück bis zum Eintrittszeitpunkt kalkuliert, welcher hinsichtlich des Zeitraumes sich an die durchschnittliche Lebenserwartung anlehnt. Dabei werden die oben genannten Faktoren (Eintrittsalter, Gesundheitszustand, Leistungen, Berufsgruppe) zugrunde gelegt und der Beitrag für den gesamten Versicherungszeitraum prognostiziert.

In den ersten Jahren der Mitgliedschaft wird ein höherer Beitrag vom Versicherten entrichtet als der durchschnittlich ermittelte Beitrag, welcher notwendig wäre, um die Tarifkosten und die medizinische Behandlung zu gewährleisten. Diese Überschüsse dienen dann als Alterungsrückstellungen.

Die gebildeten Altersrückstellungen dienen zur Abfederung für eine spätere PKV Beitragserhöhung. Dabei werden diese zusätzlich am Kapitalmarkt verzinst, wodurch die generelle Verteuerung durch Inflation und den steigenden Kosten für die medizinische Versorgung entgegengewirkt wird. Der überwiegende Teil der Zinserträge kommt den Versicherten zu Gute, so dass dieser zusätzlich für stabilere Beiträge sorgen kann.

So die Kalkulation hinsichtlich der Generierung der Altersrückstellung im Versicherungsverlauf zutrifft, so sorgt dies tatsächlich dafür, dass PKV Beitragserhöhungen im Rahmen bleiben können. Sollte es im Verlauf zu Abweichungen der in der Beitragsberechnung verwendeten Parameter kommen, so ändern sich ebenfalls die Beiträge.

In den vergangenen Jahren sind beispielsweise die Beiträge überwiegend gestiegen. Dies kann mit veränderten Werten der gestiegenen Lebenserwartung zusammen hängen. Aber auch Veränderungen der Zinswerte können Veränderungen bei der Beitragshöhe verursachen. So kann eine Senkung des Rechnungszinses am Kapitalmarkt für eine Private Krankenversicherung Beitragserhöhung sorgen.

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