Zusatzkrankenversicherung noch wenig gefragt

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Rund 66 Prozent der Befragten haben keine zusätzliche Versicherung abgeschlossen und verlassen sich ausschließlich auf die Absicherung der gesetzlichen Krankenkasse.

Ein aktueller Report der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers bringt es an den Tag: Zusatzversicherungen sind im Portfolio der Bundesbürger noch selten zu finden. Rund 66 Prozent der Befragten haben keine zusätzliche Versicherung abgeschlossen und verlassen sich ausschließlich auf die Absicherung der gesetzlichen Krankenkasse. Im Krankheitsfall heißt das, auf Leistungen zu verzichten oder diese selbst zu bezahlen.

Tipps der Redaktion:

Festzuschüsse im Zahnbereich, geringe Kostenübernahmen für Sehhilfen, ein unzureichender Schutz bei Auslandsreisen: Die Liste der Einschränkungen der gesetzlichen Krankenkassen ließe sich beliebig verlängern. Im Zuge diverser Gesundheitsreformen wurden die Leistungen der Kassen durch den Gesetzgeber Schritt für Schritt reduziert. Wer einen hochwertigen Zahnersatz wünscht, weil Amalgam nicht vertragen wird oder nicht ästhetisch aussieht, muss einen erheblichen Kostenanteil selbst zahlen. Die Zuschüsse für Sehhilfen bewegen sich auf einem Minimum, im Ausland besteht ein eingegrenzter Schutz. So sieht der Alltag für gesetzlich Versicherte aus. Mit einer Zusatzkrankenversicherung kann man an vielen Einschränkungen Abhilfe schaffen.

Doch der Healthcare Report von Pricewaterhouse Coopers zeigt, dass nur 66 Prozent der Befragten eine ergänzende Krankenversicherung abgeschlossen haben. Immerhin 50 Prozent gaben an, das deutsche Gesundheitssystem sei weltweit eines der besten drei. Das ist sicher richtig, doch noch lange nicht alle Vorteile unseres Systems werden genutzt. Insbesondere die Erweiterung des gesetzlichen Krankenversicherungsschutzes durch eine private Zusatzversicherung wird bisher noch von wenigen Versicherten in Anspruch genommen. Das zumindest ist das überraschende Ergebnis im Test.

Für den Vertrieb der privaten Krankenzusatzversicherungen gibt es daraus ein erhebliches Potenzial, und so verwundert es auch nicht, dass ebenfalls aktuelle Studien die Zusatzversicherung als Versicherungszweig mit guten Wachstumsaussichten beurteilen. Mit einer Zahnzusatzversicherung, einer Versicherung für Heilpraktikerleistungen und Sehhilfen oder mit einem Auslandsreisekrankenschutz ließe sich die gesetzliche Absicherung beispielsweise gut ergänzen, wobei natürlich noch andere Ergänzungsbausteine gewählt werden können. Letztlich hat der Versicherte die Möglichkeit, seine Absicherung im Krankheitsfall individuell und nach Wunsch zu gestalten.

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