Zusammenhang Darmbakterien und Übergewicht

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Foto: ©iStock.com/Tempura
Forschern der Washington Universität in St. Louis verglichen die Darmflora von übergewichtigen Mäusen mit den Darmbakterien von schlanken Nagern.

Menschen, die Übergewicht haben, können eine anders zusammengesetzte Darmflora besitzen. Man kann diese Personen aus diesem Grund durchaus als gute Futterverwerter bezeichnen, denn sie ziehen mehr Kalorien aus der Nahrung als schlanke Zeitgenossen. Das bestätigt nun auch die Mikrobiomforschung.

Um diesen Umstand zu beweisen, untersuchte ein Team von Forschern der Washington Universität in St. Louis die Darmflora von übergewichtigen Mäusen und verglich sie mit den Darmbakterien von schlanken Nagern. Zudem forschte man auch an menschlichen Probanden. Die Ergebnisse zeigen, dass das Verhältnis der beiden dominanten Bakterienstämme (Bacteroidetes und Firmicutes) bei Adipositas ins Ungleichgewicht gerät und somit einen Teufelskreis auslöst.

Die Mediziner übertrugen im nächsten Schritt ihrer Analyse die Darm-Keime übergewichtiger Mäuse auf die schlanken Tiere, die daraufhin tatsächlich rasch an Gewicht zunahmen, obwohl die Menge an Futter unverändert blieb.

Dass sich dies beim Menschen ähnlich verhält, zeigt ein Artikel einer medizinischen Fachzeitschrift auf. Er beschreibt einen Fall aus Amerika. Eine schlanke Mutter erhielt, aufgrund einer schweren Darminfektion, die gesunden Darm-Keime ihrer Tochter. Diese hatte allerdings erhebliches Übergewicht. Die Erkrankung der Mutter konnte so zwar geheilt werden, diese nahm jedoch innerhalb von nur sechzehn Monaten zehn Kilo zu. Strenge Diät und mehr Bewegung brachten keine Gewichtsreduzierung. Offensichtlich waren die neuen Bakterienstämme im Darm dafür verantwortlich.

Was kann man gegen eine „ungünstige“ Darmflora tun?

Die Darmflora lässt sich beeinflussen. Eine ganz besondere Rolle spielen dabei Ballaststoffe. Sie fördern das Entstehen erwünschter Keime, die uns schlank halten können. Man findet sie besonders häufig in Pastinaken, Topinambur oder Artischocken. Auch in schwarzem Kaffee, Knoblauch, Haferflocken, Schnittlauch, Endivie oder Porree sind sie enthalten.

Abgekühlte Kartoffeln und Nudeln, also als Salat zubereitet, enthalten zudem wichtige Präbiotika (resistente Stärke). Unterstützen kann man diesen positiven Effekt zusätzlich durch probiotische Nahrungsmittel, die lebende Milchsäurebakterien besitzen. So entwickeln sich viele unterschiedliche Darmbakterien. Dadurch entsteht ein Gleichgewicht zwischen Bacteroidetes und Firmicutes, das uns hilft schlank zu bleiben.

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Quelle: www.freundin.de

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