Im Fokus des Kongresses stand dieses Mal unter anderem das brisante Thema, auf welche Weise Patienten für die Forschung gewonnen werden können.
Gezielte Patientenwahl für individuelle Forschung
Kein Zweifel herrscht darüber, dass medizinischer Fortschritt unumgänglich und nützlich, jedoch auch teuer erkauft ist. Eine dramatisch erhöhte Effizienz versprechen sich die Internisten von der Auswahl “passender” Patienten für neue Therapien und Medikamente über deren Hausärzte. Was für Laien zunächst einen Anflug von Zynismus trägt, birgt in Wahrheit das Potenzial einer echten Win-win-Situation, denn die Patienten haben ebenso viel davor wie die Forschung, vielleicht sogar noch mehr. Bei der Erprobung neuer Medikamente (ausdrücklich nur bereits zugelassener Mittel) hemmen Streueffekte die Datenanalyse, Patienten wiederum erhalten oft nicht das passende Medikament. Hausärzte könnten hier den wichtigsten Info-Transmitter darstellen, so der Tenor auf dem DGIM-Kongress: Sie kennen die Symptome, Indikationen und bisherigen Behandlungsschritte eines Patienten am genauesten und sollten diesen für neue Methoden, Therapien und Medikamente vorschlagen, wenn er selbst einverstanden ist.