Die gesetzlichen Krankenkassen sind von ausstehenden Rückständen in Milliardenhöhe durch ihre Versicherten betroffen. Zahlreiche gesetzlich Versicherte sind hinsichtlich der Beitragszahlung für die GKV säumig geworden. In den vergangenen Monaten ist die Höhe der Rückstände insgesamt noch ein mal angewachsen. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung hatte gestern in Berlin konkrete Zahlen zu den Ausständen genannt.
[Adsenseresp]Schulden bei PKV und GKV
Das Thema von säumigen Versicherten war in den vergangenen Monaten häufiger mit Versicherten der privaten Krankenversicherung im Zusammenhang genannt worden. Hierbei bestand die Problematik darin, dass Versicherte Ihren Beitrag für die Private Krankenversicherung nicht mehr aufbringen konnten, da sie beispielsweise von Arbeitslosigkeit und /oder Hartz4 betroffen waren (Wir berichteten: Säumige Versicherte und die private Krankenversicherung; 30. Januar 2012). Der Sozialstaat hatte dann nicht den gesamten Beitrag für die PKV übernommen, so dass es vermehrt zu Beitragsschulden kam. Für das Problem der säumige Beitragszahler in der privaten Krankenvollversicherung wurde allerdings bereits eine Lösung gefunden (Wir berichteten: Sozialstaat übernimmt PKV Beitrag; 3. April 2012).
Entwicklung Milliardenrückstände bei Krankenkassen
Die Summe der Rückstände bei den gesetzlichen Krankenkassen scheint derzeitig zu zunehmen. Während vor einigen Monaten die Gesamtsumme der Rückstände noch bei rund 1,2 Milliarden Euro lag, so beläuft sie sich nun bereits auf über 1,5 Milliarden Euro. Ein wesentlicher Teil der betroffenen Versicherten soll nach Einführung der Versicherungspflicht für die Krankenversicherung im Jahre 2007 in die gesetzliche Krankenversicherung gewechselt sein. Wer die Tendenz der vergangenen Monate betrachtet, könnte vermuten, dass das Problem der säumigen Versicherten in den gesetzlichen Krankenkassen zunehmen könnte. In diesem Falle könnte früher oder später ebenfalls die Politik zum Handeln gezwungen sein.
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