Eine australische Studie zeigt, dass Trauer oder auch Einsamkeit die Sinne schärfen kann
Effekt für die Polizeiarbeit
Was zunächst romantisch klingt, bringt handfeste Ergebnisse für kriminologische Ermittlungen mit sich, bei denen Zeugen befragt werden. Studienleiter Forgas forscht schon länger auf diesem Gebiet und konnte nachweisen, dass traurige Personen eine bessere Hilfe für Ermittler bieten, aber auch Passanten, die ein Ereignis bei Regenwetter beobachtet haben. Traurige Menschen entlarven darüber hinaus besser einen Lügner, umgekehrt können sie sogar hervorragend argumentieren: Depressive oder von Trauer geschlagene Personen schwingen sich bisweilen zu höchst überzeugenden Reden auf. Den Hintergrund interpretieren Psychologen entwicklungsgeschichtlich: Unsere Stimmungen liefern Signalfunktionen, Trauer weist auf mögliche Gefahren hin und muss daher die Sinne schärfen. Solange wir uns wohlfühlen, können wir hingegen die Beobachtung etwas entschärfen.