Über 30 Prozent der Angehörigen können eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln.
PTSB in einem Drittel aller Fälle
Über 30 Prozent der Angehörigen entwickeln demnach eine Posttraumatische Belastungsstörung. Das ist ein weitaus höherer Prozentsatz als unter Soldaten, die aus Kriegsgebieten heimkehren (rund 10 – 15 %). Die ersten Symptome seien aktuell aber noch nicht sichtbar, so Pieper, sie treten nach der Schockphase auf. Diese dauert etwa vier Wochen. Danach trauern zwei Drittel der Angehörigen auf normale Weise, beim verbleibenden Drittel stellen sich Schlaflosigkeit, Ängste und immer wieder auftauchende Bilder ein. Die geborgenen Bergleute fühlen eine Überlebensschuld und können in Depressionen verfallen, Angehörige reagieren mit tiefster, unsäglicher und scheinbar unheilbarer Verzweiflung. Wenn es eine Heilung gibt, dauert sie nicht unter einem Jahr, so der Psychologe, der das Verhalten des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Unglücksort als “maßlos kontraproduktiv” bezeichnete.