Auf den ersten Blick hört es sich wie ein Lückenbüßer an, der über die Feiertage für Aufruhr sorgen soll: Die Techniker Krankenkasse (TK) fordert nach aktuellen Medienberichten die Abschaffung der privaten Krankenversicherung.
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Wahlkampfthema Krankenversicherungssystem
Wer die permanent schwelende Diskussion um die Zukunft der PKV verfolgt, vermutet ein Wahlkampfthema hinter diesem rigorosen Vorschlag, das im neuem Jahr massiv an Bedeutung gewinnen dürfte. Geht es nach dem Vorstand der TK, sollen die privaten Versicherungen zukünftig keine Neukunden mehr aufnehmen, lediglich Zusatzversicherungen sollen zulässig sein, und die Kunden sollen mit ihren Altersrückstellungen in die GKV wechseln.
Man darf vermuten, dass hinter diesem Aufruf zur Revolution Kalkül steckt. Schließlich erwarten unzählige Versicherte in der PKV in diesen Tagen ihre Beitragsbescheide für das kommende Jahr. Der Verband der Privaten Krankenversicherer zeigt sich verständlicherweise wenig begeistert angesichts des revolutionären Vorschlags, er schießt zurück und spielt auf den Wegfall der Praxisgebühr an, die seinerzeit den finanziell angeschlagenen Krankenkassen auf die Beine helfen sollte.
Letztlich sehen sich beide Krankenversicherungssysteme mit dem Problem steigender Behandlungskosten konfrontiert. Die Diskussion um die Vor- und Nachteile beider Systeme wird in den nächsten Monaten angesichts des bevorstehenden Wahlkampfs aber sicher wieder die Aufmerksamkeit der Versicherten fordern.
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