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Studie Fibromyalgie Cannabis: Studie zeigt, dass Cannabis Schmerzen bei Fibromyalgie lindern kann.

Eine Behandlung der Schmerzen bei Fibromyalgie mit Cannabis ist unter vielen Fachleuten immer noch sehr umstritten. Gerade hierzulande wird Cannabis häufig in erster Linie mit einer illegalen Droge in Verbindung gebracht, mit allen seinen Assoziationen. Jetzt zeigt eine aktuell durchgeführte Studie, dass THC, also ein Cannabis-Präparat mit einem hohen Gehalt an Tetrahydrocannabinol, bei Fibromyalgie durchaus sehr hilfreich sein könnte und den Betroffenen dadurch eine dauerhafte Einnahme von starken Schmerzmitteln wie Opiate und Opioiden erspart bleiben könnte. Die Wissenschaftler des Leiden University Medical Center (LUMC) in den Niederlanden fanden aber auch heraus, dass Präparate mit Cannabidiol (CBD) den Patienten keine Linderung verschaffte.
Überblick Studie Fibromyalgie Cannabis

Die Mediziner führten ihre Studie in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Hersteller von pharmazeutischem Cannabis durch. Der Leiter des Unternehmens ist davon überzeugt, dass diese Studie der erste wissenschaftliche Beweis dafür ist, dass bestimmte Präparate aus medizinischem Cannabis die Schmerzen der Fibromyalgie wirklich wirksam bekämpfen können. Es scheint jetzt also endlich die medizinischen Beweise zu geben, welche die Ärzte schon lange fordern, um Cannabis rezeptieren zu können. Aber auch die Krankenkassen benötigen diese Ergebnisse, um die Kosten für die Verschreibung zu rechtfertigen. Denn bisher werden nur etwa 30 Prozent der gesamten Anträge auf Cannabis Erstattung überhaupt stattgegeben. Schuld daran sind die engen gesetzlichen Vorgaben zur Erstattung und auch zum rezeptieren von Cannabis. Um Cannabis zur Behandlung beziehen zu können, muss eine schwere Erkrankung vorliegen, bei der alle generellen Behandlungsoptionen nachweislich keinen Erfolg herbeiführten. Zusätzlich muss die Einnahme von Cannabis Erfolg versprechen und die vermutlichen Wirkungen und Nebenwirkungen im positiven Verhältnis zueinander stehen.
Ergebnis Studie Fibromyalgie Cannabis
Für die Studie wurden 20 Personen mit Fibromyalgie in vier verschiedene Gruppen eingeteilt. Nur eine der Gruppen erhielt ein Placebo, die anderen Teilnehmer nahmen Cannabis-Produkte in unterschiedlicher Zusammensetzung zu sich. Zwei Gruppen konnten ihre Schmerzen deutlich reduzieren. Das waren die Probanden, die ein Präparat mit einem hohen THC-Gehalt erhielten. Dies scheint der Schlüssel zur Behandlung der Beschwerden von Patienten mit einer Fibromyalgie zu sein, die einen starken Druckschmerz auf Muskeln und Sehnen empfinden.
Für die Zukunft ist nun eine Langzeit-Studie geplant. Sie soll Aufschluss darüber geben, wie sich THC auf die langfristige Behandlung von Fibromyalgie-Patienten auswirkt. Durch solch eine Studie ließe sich auch erkennen, ob man THC als dauerhafte und sinnvolle Therapie einsetzen könnte.
Studie Fibromyalgie Cannabis: Weitere Forschungen
- Bereits 2008 konnten Forscher um De Filippis zeigen, dass Cannabis wegen seiner mastzellstabilisierende Wirkung entzündungshemmend wirkt und bei der Behandlung von Fibromyalgie für Schmerzlinderung sorgen kann.
- 2014 wurde in einer Umfrage in den USA mit über 1.300 Fibromyalgie-Patienten Cannabis als wirksamstes Medikament unter drei unterschiedlichen Präparaten bei Fibromyalgie genannt.
- Eine weitere Studie erfolgte 2014 in Spanien (Barcelona). Hierbei handelte es sich um eine empirische Studie über die Folgen der Selbstmedikation mit Cannabis. Für die Studie stellte sich eine Gruppe von Frauen mit der Erkrankung Fibromyalgie zur Verfügung. Als Resultat wurde die Aussage getroffen, dass eine Cannabinoiden-Therapie zu empfehlen ist.
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Quelle: www.leafly.de