Starkes schwitzen und die Psyche

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Foto: ©iStock.com/GlobalStock
Übermäßiges Schwitzen – Oft ist die Psyche der Auslöser.

Der Sommer ist endlich da und Schwitzen gehört dazu und ist wichtig, ja sogar lebensnotwendig. Es ist ein physiologischer Prozess, nur so lässt sich die Körpertemperatur stabil halten. Wenn der Schweiß verdunstet, entzieht er dem Körper Wärme. Das ist der beste Schutz gegen Überhitzung.

Bei manchen Menschen nimmt das Schwitzen jedoch unangenehme Ausmaße an. Das bezeichnet der Mediziner dann als Hyperhidrose. Damit ist ein krankhaftes Schwitzen gemeint. Krankhaftes Schwitzen tritt unabhängig von Temperatur und Anstrengung auf und ist mit dem ganz normalen Schwitzen nicht zu vergleichen.

Es gibt zwei Formen der Hyperhidrose. Bei der primären Form lässt sich keine Erkrankung als Ursache finden. Angst oder Anspannung, also psychische Belastungen, sind oft ein Grund dafür. Bei der sekundären Hyperhidrose steckt eine Grunderkrankung dahinter. Diabetes, Schilddrüsen-Erkrankungen oder Krebs können die Verursacher sein. Auch starkes nächtliches Schwitzen sollte man unbedingt abklären lassen. Wer an einer oder mehreren Stellen übermäßig stark schwitzt, muss ebenfalls den Arzt aufsuchen.

Bei der Hyperhidrose ohne eine ernste Grunderkrankung kann man ein Deodorant mit einem höheren Aluminiumchlorid-Anteil versuchen. Es gibt zu diesen Deodorants allerdings eine Studie, die sie als Auslöser von Brustkrebs einstuft. Das ist aber noch nicht eindeutig bewiesen.

Auch die Injektion von Botulinumtoxin ist eine Möglichkeit dem extremen Schwitzen zu entkommen. Man blockiert dadurch vorübergehend Nerven. Ein bis zwei Behandlungen pro Jahr können bereits erfolgreich sein und kosten etwa 700 Euro.

Auch die Iontophorese kann dabei helfen das Schwitzen zu reduzieren indem man Strom durch die betreffenden Gebiete leitet. So wird die Aktivität der Schweißdrüsen gehemmt. Bei Notwendigkeit zahlt die Krankenkasse diese Behandlung.

Zwei weitere Varianten sind kleine Eingriffe. Zum einen handelt es sich um eine Art Absaug-Prozess. Durch ihn werden nervale Strukturen zerstört. Der andere Eingriff durchtrennt die Nerven. Im Einzelfall zahlen die Krankenkassen auch solche Therapien.

Fazit:
Eventuell schädliche Deodorants oder sogar richtige Eingriffe sind ein fraglicher Weg um sich vom lästigen Schwitzen zu befreien. Oft ist die Psyche der Auslöser dafür. Wenn keine Grunderkrankung festgestellt wurde, kann man es aber durchaus auch mit entspannenden Maßnahmen versuchen und so das Problem ohne Nebenwirkungen in den Griff bekommen.

Das sind die Alternativem:

  • Entspannungsübungen
  • Yoga-Kurs
  • Autogenes Training
  • Progressive Muskelrelaxation
  • Wechselduschen

Quelle: www.abendblatt.de

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