Schutz vor Demenz durch Lithium im Trinkwasser?

Wasser
Foto: ©iStock.com/ThomasVogel
Jetzt sollen zwei neue Studien aufgedeckt haben, dass Lithium wahrscheinlich auch eine schützende Wirkung vor Demenz hat.

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Menschen die in Gegenden leben, in denen sich vermehrt Lithium im Trinkwasser befindet, im Alter weniger häufig an einer Demenz erkranken.

Als die Stimmung aufhellendes Medikament ist Lithium bereits seit über einem halben Jahrhundert bekannt. Wie dieses Spurenelement allerdings genau im Gehirn wirkt, konnte bis heute nicht exakt nachgewiesen werden.

Jetzt sollen zwei neue Studien aufgedeckt haben, dass Lithium wahrscheinlich auch eine schützende Wirkung vor Demenz hat. Um dies nachzuweisen haben Forscher der Universität Sao Paulo für eine Studie 45 Probanden, die bereits Gedächtnisstörungen und leichte kognitive Beeinträchtigungen aufwiesen, mit Lithium behandelt. Die Dosierung reichte dabei von 150 mg bis 600 mg Lithium am Tag. Allerdings erhielt nur die Hälfte der teilnehmenden Personen diese Dosis. Die übrigen Patienten nahmen lediglich ein Placebo zu sich, welches keinerlei Wirkstoffe enthielt.

Schon nach einem Jahr zeigte sich in der ersten Gruppe ein leichter Erfolg bei der Verbesserung der bereits verschlechterten Fähigkeiten. Auch der Wert des P-tau, einem Marker des Morbus Alzheimer, besserte sich. Er wird im Nervenwasser gemessen. Zudem konnten die Wissenschaftler auch die kognitiven Fähigkeiten bei den Probanden der ersten Gruppe deutlich positiver einstufen.

Wir alle nehmen täglich das Spurenelement Lithium zu uns. Allerdings nur in weitaus geringeren Mengen als in der Studie angewandt. Man findet Lithium im Trinkwasser, aber die Konzentration schwankt von Gegend zu Gegend stark,

Fazit:
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Menschen mit einer erhöhten Exposition mit Lithium im Trinkwasser nicht so häufig an einer Demenz erkrankten. Der Gedanke, unser Trinkwasser deshalb mit Lithium anzureichern, muss zum heutigen Zeitpunkt dennoch gut überdacht werden. Man sollte unbedingt weitere Studien-Ergebnisse abwarten, die die Vermutung der schützenden Wirkung von Lithium bei Demenz bestätigen.

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Quelle: www.aerzteblatt.de

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