Rückenschmerzen – Schmerzmittel helfen kaum

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Wer Rückenschmerzen hat, greift gerne zu schmerzlindernden Medikamenten. Das hilft jedoch bei Rückenschmerzen nur bedingt. Dies beweisen aktuelle Studien.

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Achtzig Prozent der Deutschen hatten schon mal Rückenschmerzen. Falsches Heben oder eine ungünstige Bewegung und schon ist es passiert. In diesen Fällen entsteht der Schmerz durch eine Verspannung in der Rückenmuskulatur. Es sind aber nicht immer die körperlichen Belastungen, die für Rückenbeschwerden sorgen, sondern manchmal auch Schäden an den Bandscheiben. Bei den meisten Betroffenen lässt sich allerdings keine eindeutige Ursache für die Schmerzen finden.

Wer Rückenschmerzen hat, greift gerne zu schmerzlindernden Medikamenten. Das hilft jedoch bei Rückenschmerzen nur bedingt. Dies beweisen aktuelle Studien. Der Wirkstoff Paracetamol wurde dafür an 1.600 Probanden getestet, die in drei Gruppen aufgeteilt wurden. Eine Gruppe nahm Paracetamol nach Bedarf, die zweite Gruppe schluckte es regelmäßig und die dritte Gruppe erhielt ein Placebo. Bis zum Nachlassen der akuten Schmerzen dauerte es bei allen drei Gruppen gleich lang, nämlich etwa 16 Tage. Das Ergebnis dieser Studie lässt sich auch auf andere Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen übertragen. Diese Mittel werden auch oft bei Rückenschmerzen eingenommen.

Wer trotz dieser Resultate ein Schmerzmittel nehmen möchte, wenn der Rücken weh tut, sollte das möglichst nur für eine kurze Zeit tun. Dann ist die Gefahr der Risiken und Nebenwirkungen auf jeden Fall geringer. Denn Paracetamol greift zwar den Magen und die Darmschleimhaut weniger an, dafür kann es aber bereits bei einer leichten Überdosierung die Leber schädigen. Mehr als drei bis vier Gramm am Tag sollte man daher nicht zu sich nehmen. Wer sowieso schon Probleme mit der Leber hat und regelmäßig Alkohol trinkt, muss ein anderes Schmerzmittel wählen. Paracetamol findet sich übrigens auch in zahlreichen Erkältungs-­Präparaten.

Die Arzneien Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen greifen dagegen verstärkt die Magen ­Schleimhaut an und es kann zu Magen-Beschwerden kommen. Sogar Magen­-Geschwüre oder Blutungen können sich unter der Einnahme dieser Präparate entwickeln. Daher eignen sich diese Medikamente nicht für Personen, die bereits ein Magen- oder Darm­geschwür haben oder mit starken Nierenschäden oder einer ausgeprägten Herz­schwäche belastet sind.

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass die hochdosierte Einnahme von Diclofenac und Ibuprofen sogar das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen kann.

Fazit
Besser, als es gleich mit Medikamenten zu versuchen, sind bei Rückenschmerzen gemäßigte Aktivität und leichte Bewegung. Dazu zählen Wanderungen, Schwimmen, Spaziergänge, Fahrrad fahren, Langlauf per Ski oder auch Yoga und Pilates. Allerdings sollte man diese Aktivitäten regelmäßig ausüben. Zudem helfen in den meisten Fällen ein Wärmekissen, die Sauna oder ein entspannendes Vollbad.

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