Private Krankenversicherung vor massiven Beitragserhöhungen?

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Experten rechnen damit, dass es spätestens im Jahr 2016 zu einer Explosion der PKV-Beiträge kommen könnte.

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Niedrige Zinsen sind für die Versicherer ein Problem, das zunehmend Auswirkungen auf die private Krankenversicherung zeigen könnte. Experten rechnen damit, dass es spätestens im Jahr 2016 zu einer Explosion der Versicherungsprämien kommen könnte. Die Beitragssteigerungen zum Jahresbeginn 2015 hielten sich bei den meisten PKV-Gesellschaften in einem überschaubaren Rahmen. Doch zum Jahresende 2015 und vor allem in rund zwei Jahren werden Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich erwartet.

Betroffen soll die breite Mehrheit der Versicherten mit einer Vollversicherung sein. Der Grund dafür sind die Altersrückstellungen. Die Gesellschaften investieren einen Teil der Beiträge an den Kapitalmärkten. Dadurch bauen sie einen Puffer auf, wenn die Versicherten älter werden und höhere Kosten für Behandlungen verursachen. Aufgrund der niedrigen Zinsen wächst der Puffer derzeit langsamer an, als es für stabile Beiträge im Alter erforderlich wäre. Wenn sich am Kapitalmarkt keine Änderung zeigt, müssten die Versicherer spätestens in ein bis zwei Jahren einen höheren Anteil am Beitrag für die Altersrückstellungen zurücklegen.

Hohe Beitragssteigerungen sind den PKV-Gesellschaften vom Gesetzgeber nur bedingt erlaubt. Erst wenn die Gesundheitskosten um mindestens fünf Prozent gestiegen sind oder wenn die Lebenserwartung der Versicherten um fünf Prozent zugenommen hat, sind Beitragssteigerungen zulässig. Diese Grenzen sind nach Meinung der Gesellschaften zu starr. Sie sind unflexibel und führen dazu, dass die Beiträge über mehrere Jahre konstant bleiben, um dann in einem Jahr drastisch zu steigen, führt der PKV-Verband in aktuellen Medienberichten an.

Nach Meinung der Gesellschaften wäre es besser, wenn man mit langsamen Beitragssteigerungen auf die Zinssituation reagieren könnte. Dann wäre eine kontinuierliche Anpassung auf einem vernünftigen Niveau zu erzielen. Ob der Gesetzgeber auf diesen Vorschlag der Gesellschaften reagiert, bleibt abzuwarten. Bereits im letzten Jahr hatte man in Berlin einen ähnlichen Vorstoß gewagt, der allerdings abschlägig beschieden worden war. Vor diesem Hintergrund dürfte es spannend sein zu sehen, ob die erwarteten Beitragserhöhungen tatsächlich eintreten.

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