Notlagentarif für die private Krankenversicherung soll das Problem von Beitragsschulden beheben und sowohl Versicherte als auch die Krankenversicherungen entlasten – In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Bundesrat endlich eine lange erwartete Lösung für ausstehende Prämienzahlungen in der privaten Krankenversicherung ins Leben gerufen: Das Gesetz zur Beseitigung sozialer Überforderung bei Beitragsschulden in der Krankenversicherung wurde beschlossen. Der Vorsitzende des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) begrüßte diese Entscheidung.
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Die PKV sieht den Notlagentarif als gute Lösung für viele Versicherte. Er kann das Problem ausstehender Beitragsschulden lindern und damit die Gesellschaften ebenso wie die Versicherten entlasten. Der Beitrag liegt deutlich unter dem Tarifbeitrag, den die Betroffenen bisher zahlen mussten. Gleichzeitig entsteht im Krankheitsfall keine Benachteiligung bei der medizinischen Betreuung, denn die gesetzlichen Ansprüche auf eine Notfallleistung bleiben weiterhin erhalten.
Da der neue Notlagentarif deutlich günstiger ist, sammelt der Betroffene weniger Schulden an und hat so die Chance, wirtschaftlich schneller wieder in geordnete Verhältnisse zurückzukehren. Sind die Schulden ausgeglichen, besteht sofort die Möglichkeit, in den bisherigen Tarif zu wechseln. Am Ende profitieren alle Beteiligten von dieser Regelung, denn die Summe der Beitragsausfälle wird ebenso limitiert wie die Belastungen der Versicherten. Sie haben in der Regel für ausstehende Beitragsschulden aufzukommen und werden mit der neuen Regelung deutlich entlastet.
Die Umstufung in den Notlagentarif wird rückwirkend durchgeführt. Damit wird auch die Schuldenlast aus der Vergangenheit grundlegend reduziert. Zwar führt diese rückwirkende Umstufung zu einem erheblichen bürokratischen Aufwand bei jedem Versicherer, doch vor allem für betroffene Versicherte resultiert daraus letztlich ein Schuldenschnitt, der ihnen hilft, wirtschaftlich schneller wieder Fuß zu fassen. Der PKV-Verband sagte zu, diese Umstufung schnellstmöglich durchzuführen, wies aber darauf hin, dass dies einige Monate in Anspruch nehmen könnte.