Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Risiken bei einem Zeugungsalter des Vaters jenseits des 45. Lebensjahres gegenüber jungen Vätern spürbar ansteigen
Nicht nur Mütter riskieren für sich und ihre Kinder viel, wenn sie diese in höherem Alter zur Welt bringen – auch die späte Vaterschaft (Zeugung) erweist sich für den Nachwuchs als äußerst prekär. Das wurde schon immer vermutet, eine aktuelle schwedisch-amerikanische Studie belegt nun diese Annahme auf schockierende Weise.
Vervielfachte Risiken bei später Zeugung
Im Fachblatt „JAMA Psychiatry“ veröffentlichte das Forscherteam unter Leitung von Brian D’Onofrio (Indiana University) belastbare und sehr beunruhigende Fakten. Demnach steigen die Risiken bei einem Zeugungsalter des Vaters jenseits des 45. Lebensjahres gegenüber jungen Vätern (20 bis 24 Jahre) signifikant:
- Psychosen treten doppelt so häufig auf.
- Das Risiko für Drogensucht steigt auf das 2,5-Fache.
- Die Kinder werden 3,5 Mal häufiger autistisch.
- ADHS tritt 13 Mal häufiger auf.
- Die Risiken bezüglich einer bipolaren Störung sind gar um das 25-Fache erhöht.
Dass daraus schulische, berufliche und familiäre Probleme erwachsen, erscheint logisch. Die Studie belegte auch, dass die Zunahme dieser Erkrankungen gleichmäßig wächst, auch schon bei jüngeren Vätern. Das steht im Widerspruch zu früheren Annahmen, die belegen sollten, dass ältere Väter wieder gesündere Kinder zeugen.
Größte Studie zur Thematik
Die Wissenschaftler aus Stockholm und Indiana führten die bislang größte Studie zu dieser Thematik durch, sie werteten Daten von 2,6 Millionen Personen aus, die zwischen 1973 bis 2001 geboren wurden. Weitere Faktoren wie Erbschäden als Ursache für Erkrankungen wurden durchaus berücksichtigt, die Studie macht dennoch das Alter der Väter bei der Zeugung als maßgebliche Größe aus, die ein psychisches Erkrankungsrisiko determiniert.