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Methode Schlaganfall Therapie: Neuer Therapieansatz für stark betroffene Schlaganfall-Patienten!
Allein in Deutschland erleiden jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen einen Schlaganfall. Selbst dann, wenn eine neurologische Rehabilitation viele dadurch entstandene Einschränkungen verbessern kann, bleiben oftmals Restdefizite zurück. Sind die Hände betroffen, fallen selbst alltägliche Dinge schwer oder werden unmöglich.
Methode Schlaganfall Therapie: Technologie um ungenutzte Nervenbahnen zu aktivieren
Nun wird eine neue Technologie angeboten. Sie ist in der Lage bisher ungenutzte Nervenbahnen zu aktivieren. Im Forschungslabor der Universitätsklinik Tübingen hat man dazu jetzt aktuelle Ergebnisse vorgestellt. Zwei Varianten versprechen dabei einen außerordentlichen Erfolg, denn sie können ohne eine Operation sofort angewandt werden.
Bei der ersten Möglichkeit handelt es sich um sogenannte Neuroroboter für die Rehabilitation, genannt Gehirn-Maschine-Schnittstellen (Brain-Machine Interface, BMI). Man kann sie über Signale des Gehirns steuern und erreicht so, dass sich eine gelähmte Hand öffnen und wieder schließen lässt. Dazu muss sich der Patient diese Bewegung lediglich vorstellen. Die zweite Möglichkeit ist die transkranielle magnetische Stimulation (TMS). Auch dadurch lassen sich Hirnregionen beleben, die für diese Bewegungen zuständig sind.
Die beiden erfolgsversprechenden Ansätze verbessern also effektiv die
Funktion der Nervenbahnen zur Hand. Man konnte das bereits im Jahr 2015 nachweisen. Die Forscher der Universitätsklinik Tübingen konnten durch die aktuell durchgeführten Studien nun aber feststellen, dass die Kombination dieser beiden Methoden sogar bisher ungenutzte Nervenbahnen mobilisiert. Funktionieren kann das aber nur, wenn beide Therapien zur gleichen Zeit angewandt werden und sich der Betroffene zudem die gewünschte Handbewegung vorstellt.
Methode Schlaganfall Therapie für Patienten mit schweren Funktionsstörungen
Ganz besonders Patienten mit ausgeprägt schweren Funktionsstörungen der Hand, also einem nahezu kompletten Funktionsausfall profitieren besonders. Die Universitätsklinik Tübingen plant daher weitere, größer angelegte, Studien mit Schlaganfall-Patienten mit ausgeprägt starken Einschränkungen. Unterstützt wird sie dabei erfreulicherweise von der Baden-Württemberg-Stiftung. Man erhofft sich auf diese Weise noch mehr über die Wirksamkeit der neuen Therapieform zu erfahren.
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Quelle: www.aerzteblatt.de