Gesetzliche Krankenversicherung: Mini-Optimierungen am System erhalten die Spannung
Geht es nach der Koalition, soll eine Servicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung für die Vermittlung eines Termins bei einem Facharzt sorgen oder alternativ eine ambulante Krankenhausbehandlung gewährleisten. Als Versicherter darf man gespannt sein, was aus den vielversprechenden Plänen der Koalition wird. Doch nicht nur die Wartezeiten sollen verkürzt werden. In ländlichen Gegenden ist eine Erhöhung der Ärztedichte geplant. So sollen junge Leute einen leichteren Zugang zum medizinischen Studium erhalten, wenn sie nach dem Abschluss eine Arztpraxis auf dem Land übernehmen wollen.
Eine grundsätzliche Kritik am deutschen Gesundheitssystem scheint dennoch nicht angebracht zu sein, argumentiert der neue Gesundheitsminister, da dieses doch recht leistungsfähig und weitgehend unabhängig von der Einkommenssituation der Patienten sei.
Angesichts solcher Versprechungen dürfen gesetzlich Versicherte wohl sehr gespannt sein, welche Neuerungen in den nächsten Monaten eingeführt werden. Dessen ungeachtet bleibt natürlich auch die Frage, wie es um die privat Versicherten steht. Ob diese nämlich tatsächlich schneller einen Termin beim Facharzt erhalten oder ebenfalls mit langen Wartezeiten konfrontiert sind, ist derzeit kaum transparent nachweisbar.
Als Versicherter wird man die Entwicklungen im Krankenversicherungssystem mit Neugierde erwarten. Gravierende Änderungen sind derzeit aber wohl nicht geplant, so zumindest hat es den Anschein. Eine grundlegende Gesundheitsreform, wie man sie in den vergangenen Jahren mehrfach erlebt hat, ist mindestens nach den ersten Ansagen der Bundesregierung derzeit also wohl nicht vorgesehen.