Nach dem Lungenkrebs – wie geht es weiter?

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Foto: ©iStock.com/Tempura
Es besteht jetzt die Hoffnung, dass der Biomarker PD-1 (rechtzeitig) eindeutige Auskunft gibt über den Tumorstatus nach der Operation.

Es gibt ein Protein mit der Bezeichnung PD-1, das möglicherweise das Zeug zu einem eindeutigen Biomarker hat. Es geht dabei um Patienten, deren Lungentumor bereits chirurgisch entfernt worden ist. Sie leben danach in der ständigen Angst, dass sich wieder neue Tumorzellen entwickeln. Es besteht jetzt die Hoffnung, dass der Biomarker PD-1 (rechtzeitig) eindeutige Auskunft gibt über den Tumorstatus nach der Operation.

Vom 4. bis 7. Dezember 2016 fand die „17th World Conference on Lung Cancer“ in Wien statt. Auf diesem Ärztetreffen wurde die aktuelle Studie vorgestellt, die in internationaler Zusammenarbeit dieser renommierten Institutionen entstanden ist:

  • CCC – Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien (Leitung)
  • AKH Wien (Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien) in direkter Kooperation mit der MedUni Graz
  • Universität von Novi Sad (Nord-Serbien)

Dass das Thema gerade in Österreich sehr ernst genommen wird, liegt daran, dass allein in diesem Land jedes Jahr ungefähr 4.000 Menschen neu an Lungenkrebs erkranken. Circa 75 Prozent der Betroffenen leiden an NSCLC (Non-Small Cell Lung Cancer). Die häufigste Unterart des „nicht kleinzelligen“ Tumors ist das Adenokarzinom, das bei fast der Hälfte der NSCLC-Patienten (1.400) auftritt. Wie so oft, gilt auch hierbei: Je früher eine Erkrankung entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Die Therapieoptionen sind dann:

  • Operation
  • Bestrahlung
  • Chemotherapie
  • Immuntherapie (als neueres Verfahren)

Das Team um den Krebsforscher Martin Filipits vom „Institut für Krebsforschung der MedUni Wien“ wies nun nach, dass das Immun-Checkpoint-Protein PD-1, ein Bestandteil der Oberfläche körpereigener Immunzellen, als Biomarker verwendet werden kann, um Auskunft über die Überlebenschancen von Patienten zu geben, die insbesondere wegen eines Adenokarzinoms operiert werden mussten. Wichtig ist dabei die Überwachung der Immunantwort, um gegebenenfalls die Immunreaktion zu drosseln, denn eine überschießende Immunreaktion kann Autoimmunerkrankungen auslösen.

Die Untersuchungen haben jedenfalls eindeutig gezeigt, dass die Patienten, bei denen PD-1 gefunden wurde, länger krankheitsfrei lebten. Diese Erkenntnis soll nun noch durch weitere Studien untermauert werden. Auf jeden Fall wurde damit die Richtung aufgezeigt, in der in naher Zukunft weitergeforscht werden muss.

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