Leben in der Stadt – Risiko für psychische Erkrankungen

city-night
Foto: ©iStock.com/fotoVoyager
Studie: Stadtmenschen sind deutlich öfter psychisch krank – Stadt-Stress ist ein sozialer Stress.

Kostenlos und unverbindlich Vergleich für die Berufsunfähigkeitsversicherung >>

Auf Großstadt-Menschen kommen jeden Tag die verschiedensten Herausforderungen zu. Fast überall herrscht Hektik und Gedränge, wimmelt es von Menschen, die vorüber hasten und es eilig haben. Sei es als Fußgänger, Radfahrer oder als Autofahrer. Das fordert von allen Beteiligten ständig Rücksichtnahme und Anpassungsfähigkeit. Auch wenn viele Städter dadurch oft genervt und gestresst scheinen, ist das nicht der Auslöser für psychische Belastungen. Diese täglichen Herausforderungen tun sogar eher gut. Davon sind Psychologen und Kulturwissenschaftler jedenfalls überzeugt.

Generell hat das Stadtleben ja viel mehr Vor- als Nachteile. Das Angebot an Kultur und Sport ist riesengroß und alle Ziele sind auch ohne Auto erreichbar.

Dennoch sind Stadtmenschen deutlich öfter psychisch krank. In der Stadt geborene Personen haben sogar ein um 300 Prozent erhöhtes Risiko an Schizophrenie zu erkranken. Die Ursache hierfür ist bisher nicht eindeutig geklärt worden. Man hat allerdings eine Region im Gehirn des Menschen entdeckt, die sich bei Städtern verändert. Sie ist für die Stress-Verarbeitung zuständig und scheint der Verursacher der psychischen Krankheiten bei Großstadt-Menschen zu sein.

Wahrscheinlich ist es eher der soziale Stress, der die Psyche der Städter belastet. Um das herauszufinden wurden Probanden mit Smartphone und GPS ausgestattet und eine Woche lang überwacht.

Die Testpersonen hielten sich für die Studie in den unterschiedlichsten Stadtbezirken auf. Darunter waren Bereiche mit viel Lärm oder viel Grünflächen, grell beleuchtete Bezirke oder besonders dunkle Straßen. Das mit den Probanden verbundene System überwachte dies ständig und stellte entsprechende Fragen zum Wohlergehen. Nach Beendigung der Studie wurden die Probanden mit einem Hirnscanner untersucht und es wurde in ihren Haarwurzeln ein Stress-Hormon gemessen.

Die Ergebnisse der Untersuchung deuten recht überzeugend darauf hin, dass Stadt-Stress ein sozialer Stress ist. Er entsteht durch die Verflechtung von sozialer Dichte und der gleichzeitigen Anonymität. Es ist sozusagen das Gefühl der Einsamkeit in der Masse, welches viele Städter psychisch belastet.

Fazit
Das Leben in der Stadt tut dann gut, wenn es dazu beiträgt, dass Menschen miteinander agieren und keine Anonymität entsteht. Breite Gehwege, Cafés und Geschäfte sowie Plätze, die zum Plaudern, Essen und Erholen einladen erfreuen die Psyche und machen eine Stadt lebens- und liebenswert. Eine Stadt sollte ihren Bewohnern immer die Möglichkeit bieten an Entwicklungen teilzunehmen. So könnte man beispielsweise Plätze schaffen, die allen Städtern zugänglich sind, aber unterschiedlich genutzt werden dürfen. Das bringt einen deutlichen Mehrwert. Außerdem tragen Grünflächen und viel Natur dazu bei, Stress von Großstädtern abzuwenden. Nur wenn man es schafft, Natur, Möglichkeiten zur Kommunikation und Weite in die Stadt zu bringen, erholt sich auch die Psyche.

Mehr zum Thema

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top