Leben in der Stadt fördert Diabetes

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Im südafrikanischen Namibia haben Forscher festgestellt, dass die wachsende Verstädterung zu einer deutlichen Zunahme von Diabetes und anderen schweren Störungen des Zuckerstoffwechsels führt.

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Früher zog es die Menschen, spätestens dann, wenn ihre ersten Kinder geboren wurden, von der hektischen Stadt auf das idyllische Land. Heute ist das allerdings ganz anders. Die Familien bleiben immer häufiger lieber in der Stadt und fühlen sich dort richtig wohl. Doch dieser Trend birgt auch Gefahren für die Gesundheit in sich.

Im südafrikanischen Namibia haben Forscher festgestellt, dass die wachsende Verstädterung zu einer deutlichen Zunahme von Diabetes und anderen schweren Störungen des Zuckerstoffwechsels führt. Ist das der Beweis dafür, dass modern gewordene Lebensumstände sich negativ auf die Gesundheit niederschlagen? Dieser Frage sind die Wissenschaftler um den Endokrinologen und Ethnologen Professor Peter Herbert Kann aus Marburg nachgegangen. Dazu wurden sechzig städtische mit sechzig halbnomadisch lebenden Personen verglichen. Das Ergebnis ist sehr eindeutig. In der Stadt lebende Menschen erkranken doppelt so häufig an Diabetes und anderen Zuckerstoffwechsel-Störungen wie auf dem Land lebende Personen. Das liegt wohl mit daran, dass in einer großen Stadt die tägliche Ernährung weitaus ungesünder ist. Hinzu kommt, dass die auf dem Land lebenden Menschen sich deutlich mehr bewegen. Besonders erstaunt hat die Forscher jedoch, dass die Speichel-Cortisol-Konzentration bei Stadtmenschen deutlich höher ist. Das ist ein Zeichen für den psychosozialen Stress dem die in der Stadt lebenden Menschen mehr ausgesetzt sind als die Landbewohner und der wird eben durch die zunehmende Verstädterung immer weiter verbreitet.

Die durchgeführte Studie könnte darauf hinweisen, dass das erhöhte Risiko an Diabetes zu erkranken in Entwicklungsländern durch soziokulturelle Instabilität ausgelöst wird.

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