Französische Forscher fanden im Seeboden, genauer gesagt in dessen Sediment, Mittel zur Schädlingsbekämpfung und für Pflanzenschutz aus dem gesamten letzten Jahrhundert.
Trotz jahrelangem Verbot befinden sich noch immer gefährliche Pestizide im Boden. Da ist zum Beispiel das Insektengift DDT zu nennen, das bereits seit 1972 verboten ist. Doch es wird noch immer im Boden nachgewiesen. So auch in einem See, der in Südfrankreich zwischen Weinbergen liegt. Das Gift kann daher also auch heute noch Mensch, Tier und Umwelt schädigen. Französische Forscher konnten das an diesem See sehr eindrucksvoll nachweisen. Sie fanden im Seeboden, genauer gesagt in dessen Sediment, Mittel zur Schädlingsbekämpfung und für Pflanzenschutz aus dem gesamten letzten Jahrhundert.
Das Insektengift DDT und seine Abbauprodukte werden also immer noch in das Gewässer eingeschwemmt. Da das Wasser für diesen See zu einem Drittel aus den umliegenden Weinbergen kommt, können die früher dort verwendeten Pestizide bis heute in das Wasser gelangen, wenn beispielsweise Böden an den Wein-Hängen rutschen oder bei Regen weggespült werden. Ein Bohrkern, bestehend aus dem Sediment des Gewässers, ist der Beweis dafür. Seine Ergebnisse, die den Zeitraum von 1900 bis heute abdecken, zeigen dies eindeutig.
Aus den verschiedenen Schichten, die das Sediment hergibt, konnte durch chemische Analysen abgeleitet werden, welche Stoffe in welchen Zeiträumen in den See gelangt sind. So ließen sich Spuren vieler Mittel zur Schädlingsbekämpfung und für Pflanzenschutz in den Bereichen des Erdbodens nachweisen, die genau mit den Einsatzzeiten dieser Produkte übereinstimmten.
Spuren von DDT fanden sich aber erstaunlicherweise auch in Schichten, die ein viel höheres Alter aufweisen und durch den ersten Einsatz des Mittels eigentlich gar nicht belastet sein dürften. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist das damit zu erklären, dass DDT und seine Abbauprodukte in der Lage sind im Sediment tiefer zu rutschen.
Am höchsten konzentriert fand sich das Mittel jedoch, zur großen Überraschung der Forscher, in Teilen des Erdbodens um 1990, also etwa 20 Jahre nach dem Verbot von DDT. Sie erklärten es damit, dass zu dieser Zeit von den Winzern ein Pestizid eingesetzt wurde, das die Erosion steigerte. Dadurch wurden dann auch wieder ältere Stoffe in den See geschwemmt. Da einzelne Bestandteile von DDT als chemisch sehr stabil bekannt sind, können sie sich auch in Menschen und Tieren anreichern, was schließlich such zum Verbot dieses Stoffes führte.
Fazit:
Es ist äußerst wichtig neue Wege zu gehen, wenn es darum geht die Einschätzung ökologischer Risiken von Stoffen und bei neuen landwirtschaftlichen Praktiken umweltbewusst vorzunehmen.