Gesetzliche Krankenkassen immer mehr Leistungsprüfungen zum Nachteil der Versicherten?
Leistungen müssen häufiger vom Versicherten übernommen
Immer häufiger müssen gesetzlich Versicherte verschriebene Hilfsmittel oder heilende Maßnahmen aus eigener Tasche zahlen, wenn der Verzicht aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll ist. Der häufig kolportierte Widerspruch mag im Einzelfall helfen, doch für alte Menschen oder für psychisch Kranke ist das kaum ein gangbarer Weg. Gerade bei psychischen Erkrankungen zeichnen sich die gesetztlichen Krankenkassen offenbar eher durch ein recht unsensibles Verhalten aus und verstärken damit den Leidensdruck der Betroffenen deutlich, besagt die Studie des Spitzenverbandes.
Solidarprinzip und wirtschaftliche Interessen
Die Gewinner dieses unheilvollen Trends liegen allerdings auf der Hand, denn jede verweigerte Maßnahme verbessert am Ende die finanzielle Bilanz der Kassen. Was aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll erscheint, entspricht bei näherem Hinsehen schon lange nicht mehr dem so häufig propagierten Solidarprinzip der gesetzlichen Krankenkassen.
In gewisser Hinsicht bleibt den Betroffenen am Ende nur eine Lösung. Eine zusätzliche private Krankenversicherung mag im Ansatz helfen, die eine oder andere Erstattung zu erwirken, die die gesetzliche Kasse nicht übernimmt. Bessere Leistungen im ambulanten Bereich oder der Abschluss eines zusätzlichen Krankentagegeldes können helfen, den Versorgungsengpass etwas zu mindern. Trotzdem bleibt der aktuelle Trend der Kassen eine unheilvolle Entwicklung, die angesichts der wirtschaftlichen Situation kaum zu verstehen ist.