Kosten Krankenkassen steigen

Kosten Krankenkassen steigen
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Kosten Krankenkassen steigen: Auffallend sind die großen regionalen Unterschiede. Sie lassen sich durch die Schwere von Erkrankungen oder durch Häufigkeiten nicht erklären.

Das Gesundheitswesen steht bezüglich der Kosten weiter unter Druck. Doch nur durch die demografische Entwicklung sind die steigenden Ausgaben nicht zu erklären. Interessant ist, dass sich jetzt sogar das Bundesversicherungsamt eingeschaltet hat. Im Jahr 2016 hat allein die Barmer mit ihren gut neun Millionen gesetzlich Versicherten an Kosten für Heil- und Hilfsmittel mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben. Das geht aus dem neuen Heil- und Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen für das Jahr 2017 hervor. Die Ausgaben für Hilfsmittel sind um neun Prozent gestiegen, für Heilmittel wurden drei Prozent mehr ausgegeben. Allerdings gehen Versicherungsexperten davon aus, dass sich dieser Anstieg nicht nur durch die üblichen hohen Kosten erklären ließ.

Kosten Krankenkassen steigen – Regionale Unterschiede

Auffallend sind die großen regionalen Unterschiede. Sie lassen sich durch die Schwere von Erkrankungen oder durch Häufigkeiten nicht erklären. Demnach fällt die Versorgung in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich aus. Experten sehen beispielsweise einen Zusammenhang zur Aufhebung der Kopplung der Budgetsteigerung an die Lohnsumme. Seit dem Entfall der Orientierungsgröße wären bei vielen Krankenkassen Anhebungen der Vergütungen feststellbar. Jetzt wurde bekannt, dass das Bundesversicherungsamt in dieser Angelegenheit ermittelt und dabei mehrere Krankenkassen im Blick hat. Im Fokus steht vor allem die Versorgung mit Beatmungsgeräten und Atemgeräten. Auch die Versorgung mit Inkontinenzprodukten wird geprüft.

Es bleibt wohl abzuwarten, welche Ergebnisse die weitere Untersuchung bringt. Bisher war man allerdings überwiegend davon ausgegangen, dass die steigenden Kosten im Gesundheitswesen mit der immer älteren Bevölkerung zusammenhängt. Auch die Kosten für bessere Medikamente wurden als Ursache genannt. Dass es allerdings Unterschiede bei der Versorgung geben könnte, war bisher eher selten als Grund aufgeführt. Schon vor diesem Hintergrund darf man neugierig sein, zu welchen Ergebnissen die Fachleute beim Bundesversicherungsamt in Zukunft kommen und welche Schlüsse man daraus zieht. Es zeigt sich allerdings, dass diese Gesetzesänderung offenbar nicht zum Vorteil der Versicherten war.

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