Kaum bezahlbar: Die staatliche Berufsunfähigkeitsversicherung

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Diskussion zur Bezahlbarkeit von Berufsunfähigkeitsversicherungen.

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Geht es nach der Meinung von Verbraucherschützern und Gewerkschaften, muss die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit zukünftig wieder über den Staat laufen. Die Versicherungsbeiträge gelten als zu teuer, ein bezahlbarer Schutz verspricht nicht die nötigen Leistungen. An den privaten Versicherungsmarkt gewandt geht der Vorwurf, die Versicherungswirtschaft habe versagt. Jetzt reagiert der Verband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), und diese Reaktion ist eindeutig: Zur Geschäftsgrundlage der Lebensversicherer gehört es, alle Risikogruppen abzusichern und ihnen einen bezahlbaren Schutz anzubieten. Das Versicherungsportal Pfefferminzia hat die Diskussion zum Anlass genommen, die privaten Versicherer selbst zu befragen.

Der Volkswohl Bund steht beispielsweise dazu, dass ein bezahlbarer Schutz für körperlich Tätige teuer ist. Sind die Prämien für diese Berufe risikogerecht kalkuliert, steht sie nicht im Verhältnis zum Einkommen. Doch man weist auch auf Alternativen hin, die zum Beispiel in einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder in einer Grundfähigkeitsversicherung bestehen können. Die Allianz reagiert ähnlich, man argumentiert damit, dass nur 20 Prozent der betroffenen Versicherten eine vernünftige Absicherung gegen Berufsunfähigkeit abgeschlossen haben. Insgesamt stellen die Versicherer einen verschärften Preis- und Bedingungswettbewerb am Markt fest. Heute werden die Prämien je nach BU-Risiko individueller kalkuliert, deshalb hat sich auch die Zahl der Berufsgruppen erhöht. Davon profitieren zwar Akademiker mit kaufmännisch ausgerichteten Berufen, doch wer körperlich schwer arbeitet, muss mit höheren Kosten rechnen.

Doch dieser Zusammenhang darf nach Meinung der Versicherer nicht dazu verwendet werden, die Berufsunfähigkeitsversicherung wieder zu einem Teil des gesetzlichen Sozialversicherungssystems zu machen, denn die privaten Versicherer bieten durchaus Wege an, hohe Beiträge zu verhindern. Dazu gehöre zum Beispiel auch der Abschluss einer betrieblichen Altersvorsorge mit der Abdeckung des BU-Risikos. Letztlich dürfte es nach Meinung der privaten Versicherer auch eine Frage der Finanzierung sein, denn eine staatliche Berufsunfähigkeitsversicherung ist wohl kaum zu bezahlen.

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