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Eine aktuelle Studie mit 600 Patienten befasste sich mit den Ergebnissen nach einer frühen Operation.
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Patienten mit Hirnblutung haben oft eine schlechte Prognose. Jeder dritte Betroffene stirbt an solch einer Blutung und die Überlebenden müssen mit bleibenden Schäden rechnen. Daher bemüht man sich intensiv um neue und bessere Therapieansätze. Ein großes Problem stellt dabei die deutliche Ausweitung des Hämatoms dar, die zwischen der dritten und zwanzigsten Stunde nach Beginn der Blutung auftritt. Um solch eine Hämatom-Expansion zu verhindern, gibt es bisher nur zwei Möglichkeiten. Der Blutdruck muss sofort gesenkt werden und mit Gerinnungsfaktoren muss die Blutung schnell gestillt werden. Allerdings hat die Blutdrucksenkung kaum einen positiven Einfluss auf die Sterberate und auch der Grad der Behinderung wird durch diese Maßnahme nicht gemindert. Dennoch verhindert diese Methode eine übermäßige Expansion des Hämatoms, ist sicher und verschlechtert die Prognose zumindest nicht.
Therapien mit Gerinnungsfaktoren sind allerdings auch nicht überzeugender. Die Ausdehnung des Hämatoms wird zwar gebremst, die Sterblichkeit und der Behinderungs-Grad werden jedoch keinesfalls positiv beeinflusst. Eine aktuelle Studie mit 600 Patienten befasste sich mit den Ergebnissen nach einer frühen Operation. Auch diese Maßnahme senkt weder die Mortalität noch den Grad der Behinderung.
Ermutigender sind jedoch erste klinische Daten zum MS-Medikament Fingolimod. Der Immunmodulator wirkt anti-inflammatorisch. In einer Studie ließ sich damit das Volumen des Hämatoms deutlich senken.
Auch das Antidiabetikum „Pioglitazon“ ist ein Hoffnungsträger, denn es kann die Makrophagen aktivieren und begünstigt somit die Resorption des Hämatoms. Das Präparat wird derzeit in einer Phase-II-Studie bei Patienten mit Hirnblutungen getestet. Auch der Chelatbildner „Deferoxamin“ wird aktuell in einer Studie geprüft. Mit ihm könnte man das überschüssige Eisen rund um die Läsion binden.