Vereinfacht gesagt, beschreibt der glykämische Index die Steigerung des Blutzuckerspiegels nach dem Genuss von verschiedenen Lebensmitteln im Verhältnis zur blutzuckersteigernden Wirkung von Glukose. Ein glykämischer Index von 50 besagt, dass das konsumierte Lebensmittel einen nur halb so starken Anstieg des Blutzuckers bewirkt wie der Genuss von 100 Gramm Glukose.
Haben Lebensmittel einen niedrigen glykämischen Index, hält ihr Sättigungseffekt länger vor. Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index liefern dagegen sehr kurzfristig Energie, doch sie führen auch schnell zu erneutem Hunger und verleiten zu einem weiteren Genuss des Nahrungsmittels.
Der glykämische Index gilt als Grundlage für eine Reihe von Diäten, wie zum Beispiel für die Montignac-Methode, die LOGI-Methode oder die Glyx-Diät. Sie werden durchaus auch Patienten mit einer diagnostizierten Fettleibigkeit empfohlen. Bei Sportlern wird der glykämische Index häufig genutzt, um die Leistungsfähigkeit zu steigern und um ein schnelles Ermüden zu verhindern.
Die Kritik am Konzept des glykämischen Index setzt daran an, dass die Portionsgröße der Mahlzeit nicht berücksichtigt wird. Wer kohlenhydratarme Lebensmittel wie Obst und Gemüse in rohem Zustand verzehrt, muss eine ungleich größere Menge an Lebensmitteln zu sich nehmen wie bei dem Konsum von reiner Glukose. Nimmt man dagegen ein kohlenhydratreiches Nahrungsmittel wie Weißbrot, genügen schon kleine Mengen, um einen ähnlichen glykämischen Index zu erreichen.
Ungeachtet dieser Kritik schwören die Anhänger der Glyx-Diät auf das Prinzip des glykämischen Index. Wer regelmäßig auf seine Ernährung achtet, kann sie damit dauerhaft umstellen und beachtliche Erfolge beim Abnehmen erzielen. Auch hört man von Probanden von einer erhöhten Leistungsfähigkeit und von einem besseren Wohlbefinden, wenn die Ernährungsumstellung längere Zeit befolgt wird.