Wie der GKV-Spitzenverband vor wenigen Tagen bekanntgab, belaufen sich die GKV Beitragsschulden bei den gesetzlichen Krankenkassen nun auf über sieben Milliarden Euro.
GKV Beitragsschulden und die Versicherungspflicht
Die Beitragsschulden in der gesetzlichen Krankenversicherung gehen weiter in die Höhe. Ursache dafür könnte die Versicherungspflicht sein, die im Jahr 2007 nach einer Gesundheitsreform eingeführt wurde.
Trotz staatlicher Unterstützung ist es für viele Kleinverdiener offenbar nicht möglich, ihre Beitragsschulden zu bezahlen und die laufenden Beiträge regelmäßig zu tragen. Wenn der Versicherte seine Beiträge nicht zahlen kann, wird von den Kassen nur noch eine Notfallversorgung geleistet.
Über sieben Milliarden Euro Außenstände
Wie der GKV-Spitzenverband vor wenigen Tagen bekanntgab, belaufen sich die Außenstände bei den gesetzlichen Krankenkassen nun auf über sieben Milliarden Euro. Schon im Juli 2017 lagen sie bei 7,045 Milliarden Euro. Im Vergleich zur letzten Bundestagswahl im Jahr 2013 lag dieser Satz noch bei 2,2 Milliarden Euro. Die Einführung der Versicherungspflicht durch die große Koalition im Jahr 2007 war vor dem Hintergrund von rund 200.000 Nichtversicherten entstanden. Sie hätten das Versicherungssystem auf Dauer sehr belasten können.
Selbständige in der Krankenversicherung waren oft betroffen
Vor allem Selbständige mit Kleinbetrieben konnten sich die Krankenversicherung damals nicht leisten. Ob die Versicherungspflicht an dieser Situation etwas geändert hat, darf bezweifelt werden. Sofern sie heute ihre Beiträge nicht tragen können, ist nur noch eine Notfallversorgung durch die gesetzliche Kasse sichergestellt. Zwar weisen die Kassen die säumigen Zahler auf die Chancen für staatliche Hilfen hin. Doch es liegt an den Versicherten, diese zu nutzen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, wieder einen vernünftigen Versicherungsschutz zu erhalten.
Wer diesen Schritt nicht unternimmt, fällt letztlich dem Staat zur Last, denn er muss die ausfallenden Beiträge durch Steuergelder ausgleichen, führt der GKV-Spitzenverband aus. Dadurch bleibt wenigstens bei medizinischen Notfällen eine Versorgung gewährleistet, obwohl diese letztlich im größeren Stil auf den Steuerzahler zurückfällt.