In der App werden Angaben zu Fitness, Lebensstil, Vorsorgeterminen und sportlicher Betätigung gesammelt.
In der privaten Krankenversicherung sind gesunde Versicherte so etwas wie eine Lebensversicherung. Solange es keine Ausgaben für Krankheits- und Behandlungskosten gibt, erwirtschaften die Gesellschaften solide Einnahmen. Die Generali-Gruppe setzt mit ihrem neuen Gesundheitsprogramm genau hier an. Sie gewährt zukünftig Rabatte, Gutscheine und Geschenke, wenn sich die Versicherten durch eine App überwachen lassen. Im Fokus steht dabei der Lebensstil der Versicherten. Nach einem aktuellen Medienbericht stammt das geplante Telemonitoring von einem südafrikanischen Versicherer.
Vergleich für die private Krankenversicherung anfordern (Kostenlos) >>
In der App werden Angaben zu Fitness, Lebensstil, Vorsorgeterminen und sportlicher Betätigung gesammelt. Konzentriert sich der Versicherte auf eine gesunde Lebensweise, erhält er im Gegenzug Geschenke, Gutscheine oder Preisrabatte. Die Generali plant offenbar, das Modell in den nächsten 18 Monaten für ihre deutschen Kunden einzuführen. Wie die Branche berichtet, sollen auch die AXA und die Allianz an ähnlichen Projekten arbeiten.
Kritik kommt angesichts der Verarbeitung dieser Daten von den Verbraucherzentralen und von der Versicherungsaufsicht BaFin. Die Versicherer allerdings sind der Ansicht, dass man letztlich die Kundenbindung verstärken könne und das Verhalten der Versicherten proaktiv zum Wohl der Versicherten positiv beeinflussen könne. Ein negativer Trend könnte entstehen, wenn Versicherte, die ihre Daten nicht übermitteln wollen, mit höheren Versicherungsbeiträgen bestraft werden.
So sehr sich die Verbraucher- und Datenschützer aber um das Wohl der Versicherten bemühen, so sehr zeigt eine aktuelle Umfrage, wie wenig Relevanz der Datenschutz für viele Versicherte hat, wenn sie Geld sparen können. Die Unternehmensberatung Accenture belegt in einer internationalen Umfrage an 7.975 Teilnehmern, dass viele Versicherte mindestens bei ihrer Hausrat- oder Kfz-Versicherung Daten verraten würden, um Geld zu sparen. 56 Prozent würden Daten zum Fahrzeug teilen, 52 Prozent würden das eigene Fahrverhalten prüfen lassen. Sogar GPS-Daten würden von 36 Prozent der Kunden mitgeteilt, wenn dadurch niedrigere Preise gewährleistet sind. Das Projekt der Generali weist also offenbar auf einen wichtigen Trend am Markt hin.