Foto: ©iStock.com/Tempura
Viele Patienten lassen sich vorsorglich von ihrem Arzt Antibiotika verordnen, um zum Beispiel eine leichte Erkältung bereits im Keim zu unterdrücken.
Zusatzversicherung Beratung kostenlos >>
Ein Arzt hat das Recht, aber auch die Pflicht, seinem Patienten Medikamente zu verordnen, wenn er dies für notwendig erachtet. Kontrolliert wird dies nur in Ausnahmefällen. Daher soll es in der letzten Zeit immer häufiger zu einer unkontrollierten Verordnung bestimmter Medikamente kommen, welche ihrerseits wieder neue Krankheiten entstehen lassen. Schuld daran sind nicht nur die, oft erheblichen, Nebenwirkungen der verordneten Arzneien, sondern auch die flächendeckende Verabreichung. Viele Medikamente bekommt man zudem mittlerweile auch schon ohne Rezept. Das bedeutet aber auch, dass Arzneien oft zu unbedenklich und großzügig eingenommen werden.
So ähnlich verhält es sich auch mit Antibiotika, die sich viele Patienten vorsorglich von ihrem Arzt verordnen lassen, um zum Beispiel eine leichte Erkältung bereits im Keim zu unterdrücken. Meist handelt es sich dabei um ein sogenanntes Breitband-Antibiotikum, das in alle Richtungen wirkt. Solch eine ungenaue, nicht gezielt wirkende Therapie produziert jedoch Resistenzen gegen alle gängigen Antibiotika und letztendlich kommt es soweit, dass gar kein Antibiotikum mehr wirkt.
Eine zurückhaltende Antibiotika-Verschreibung ist daher unbedingt notwendig. Bakterien reagieren nämlich auf die massiven Attacken von Breitband-Antibiotika, indem sie eine Art genetische Hornhaut produzieren. Sie werden also unempfindlich gegen sämtliche Antibiotika.
In dem Augenblick, in dem ein Patient dann wirklich sehr schwer krank wird, können die resistenten Keime sich nun rasend schnell ausbreiten und beispielsweise in eine Wunde gelangen, da sie sich ja jeder Behandlung mit einem Antibiotikum widersetzen. Nun kann es zu heftigen, gesundheitlichen Problemen kommen, nicht selten mit tödlichem Ausgang.
Fazit
Patienten nehmen zu häufig Antibiotika. Dabei kann großer, gesundheitlicher Schaden entstehen. Aufklärung ist daher dringend notwendig.
Der Erreger muss vor einer medikamentösen Behandlung zielgenau identifiziert werden. Dies gelingt mit Hilfe eines Antibiogramms. Es zeigt das Ergebnis einer Antibiotika-Resistenzbestimmung auf. Der Arzt wird so über Resistenzen eines bestimmten bakteriellen Krankheitserregers auf ein Antibiotikum informiert und kann gezielt verordnen.