Fehldiagnose MS – Fibromyalgie statt Multipler Sklerose

Fehldiagnose MS
Foto: ©iStock.com/Tempura
Fehldiagnose MS Multipler Sklerose – Relativ häufig ist es stattdessen eine Fibromyalgie

Auch wenn sich die Möglichkeiten der Diagnostik in den letzten Jahren deutlich verbessert haben, kommt es auch heute noch zu Fehldiagnosen. So kann es beispielsweise passieren, dass fälschlicherweise eine Multiple Sklerose diagnostiziert wird, obwohl eine ganz andere Erkrankung dahinter steckt.

Fehldiagnose MS – Studie warum Multiple Sklerose relativ häufig zu Unrecht diagnostiziert

Eine Studie hat sich nun genau mit dieser Problematik beschäftigt. Die Untersuchungen sollten deutlich machen, warum gerade Multiple Sklerose relativ häufig zu Unrecht diagnostiziert wird und welche Krankheiten bei den Betroffenen tatsächlich vorliegen.

MS-typische Läsionen lassen sich anhand von MRT-Aufnahmen recht gut erkennen. Das allein reicht aber für eine Diagnose noch nicht aus. Befunde des Liquors sind ebenfalls ein Hinweis, liegen aber zum Teil bei der Diagnosestellung gar nicht vor und die vorhandenen, neurologischen Symptome des Patienten werden oftmals nicht eindeutig zugeordnet. Trotzdem wird dann vorschnell die Diagnose MS gestellt.

Tipps der Redaktion:

Die durchgeführte Studie, an der 23 Neurologen aus vier MS-Zentren teilnahmen, ermittelte innerhalb eines Jahres 110 MS-Fehldiagnosen. Zwei Drittel der falsch diagnostizierten Probanden hatten stattdessen eine ganz andere Erkrankung.

  • Zwölf Prozent waren von einer nicht-spezifische, neurologische Erkrankung betroffen.
  • Fünfzehn Prozent litten an einer Fibromyalgie.
  • Zweiundzwanzig Prozent waren durch einer starken Migräne belastet.
  • Bei weiteren elf Prozent wurde ein psychisches Problem festgestellt.
  • Sechs Prozent litten an einer Neuromyelitis Optica (NMO).

Fazit Fehldiagnose MS
Die Ergebnisse der Untersuchungen, die an der Universität von Vermont durchgeführt wurden, sind überaus wichtig. Durch die gewonnenen Erkenntnisse könnte man in Zukunft die Zahl der Fehldiagnosen bei Multipler Sklerose beschränken. Das würde den Betroffenen viel Leid ersparen, denn beinahe fünfzig Prozent von ihnen erhalten, oft mehrere Jahre lang, Therapien, die gar nicht notwendig sind. Siebzig Prozent der Betroffenen bekommen sogar eine teure, aber eben unnötige, Immuntherapie.

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Quelle: www.amsel.de

2 Kommentare zu „Fehldiagnose MS – Fibromyalgie statt Multipler Sklerose“

  1. Sehr guter Artikel, wirklich.
    Es ist unglaublich schwer sich eine Prof.-2.Meinung zu besorgen zu MS. Das bisherige umher Laufen und sich Informieren brachte mehr Zweifel zur Diagnose, hab einerseits Angst mein Gehirn zu fressen (MS-Diagnose=richtig) und andererseits die Hoffnung auf mögliche Fehldiagnose, was jedoch nur sehr schwer herauszufinden ist bzw. es wird eine schlimmere Diagnose kommen als PPMS.
    Man zweifelt an sich selbst, weiß nicht weiter und lebt von einem Tag zum Nächsten, während man versucht den Haushalt und die Finanzen beisamen zu halten.
    Zudem heißt es noch „Etwa 30 Prozent der Todesfälle bei MS geschehen durch Selbstmord“ [link: https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-infos/ms-behandeln/symptomatische-therapie/depression/ ].

    MS ist MegaSuper, denn es m… :-( ich weiß auch nicht. Es ergibt sich immer etwas, „Habt Mut!“ hört sich besser an als „nur nicht den Mut verlieren“.
    Im Ernst des Lebens bekommen Menschen verschiedene Karten und wir sind un-/gewollt gezwungen damit zu spielen und weiter zu machen. Ich rate Allen vom Selbstmord ab und verurteile nicht, wer Schmerzen hat oder meiner Meinung widerspricht.

  2. Armin Heinzmann

    Super Betrag – kann nur beipflichten. Ist mir auch so ergangen, aber wenn man die Befunde der Götter in weiss auch nur ein bisschen anzweifelt, dann kriegt man nur abschätzige Bemerkungen. Zeit, dass der Mythos dieser selbsternannten Götter endlich abgeschafft wird.

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