Fibromyalgie: Kaffee zur Verstärkung von Schmerzmitteln?

Fibromyalgie: Kaffee
Foto: ©iStock.com/Beano5
Studien Fibromyalgie: Kaffee könnte möglicherweise den schmerzbetäubenden Effekt verordneter Opioide verstärken.

Die Universitätsklinik Kiel führt im November 2017 eine Studie mit Fibromyalgie-Patienten durch. Diesen wird während der sechswöchigen Studiendauer eine entwässernde Tablette verabreicht.

Untersucht wird dabei die schmerzlindernde Wirkung der Wassertablette. Auch Kaffee ist als belebendes Getränk mit entwässernder Wirkung bekannt. Möglicherweise erklärt das, warum Kaffee eine schmerzlindernde Wirkung bei Fibromyalgie-Betroffenen hat. Ergänzend haben amerikanische Rheumatologen Hinweise gefunden, dass bei Fibromyalgie Kaffee möglicherweise den schmerzbetäubenden Effekt verordneter Opioide verstärkt.

Die konventionelle Fibromyalgie-Behandlung

Oftmals sind viele Studien notwendig, um zu weiterführenden Erkenntnissen zu kommen. Momentan scheinen die Wissenschaftler bei der Einordnung, Verursachung und Behandlung von Fibromyalgie im Ungefähren zu stochern. Die Hinweise, denen zufolge Kaffee die Wirkung von Schmerzmitteln verstärken kann, ähneln Erkenntnissen, denen zu Folge Grapefruitsaft die Aufnahme bestimmter Medikamente verringern oder blockieren kann. Es ist eine interessante Erkenntnis, aber vorerst nicht mehr. Letzten Endes helfen solche Erkenntnisse den Fibromyalgie-Betroffenen nur langfristig weiter.

Wenn Fibromyalgie-Beschwerden in der Lebensmitte erstmals auftreten, sind chronische Muskel- und Gelenkschmerzen an der Tagesordnung. Ein konkreter Auslöser konnte bisher nicht ermittelt werden. Als Begleiterscheinungen können Erschöpfbarkeit, Schlafstörungen oder depressive Störungen vorliegen. Daher wird diese Erkrankung oft als verkappte Depression eingestuft. Zur Symptom– und Schmerzlinderung wurden bisher Opioide, Antidepressiva oder Schlafmittel verordnet. Dies sind rein symptomatische Behandlungsmethoden, die meist keine befriedigende Wirkung erzielen.

Therapie Fibromyalgie: Kaffee – Extrakte zur Behandlung denkbar?

Erweist sich der entwässernd Effekt von Kaffee im Zusammenwirken mit einer Wirkungsverstärkung von Opioiden als Behandlungsmöglichkeit, wäre dies ein Fortschritt. Die Opioide könnten niedriger dosiert werden. Das Koffein im Kaffee könnte den ödembedingten Druck aus den Muskeln nehmen. Das könnte zu einer weiteren Schmerzlinderung beitragen. In diesem Fall wären die Studien der Universitäten Michigan und Kiel ein Durchbruch. Anderseits ist zu berücksichtigen, dass viele Fibromyalgie-Patienten nicht die wirkliche Dosierung an Schmerzmitteln abgibt, die er einnimmt. Insofern sind die bisher vorliegenden Studienergebnisse zum Kaffee als Therapeutikum bei Fibromyalgie nicht ausreichend.

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Quelle: www.gesundheitsstadt-berlin.de

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