Gestern erregten die veröffentlichten Ergebnisse einer Studie zum Thema Schichtarbeit und Krebsrisiko die Gemüter. Demnach sollen mindestens zwei voneinander unabhängige Studien zum Ergebnis gekommen sein, dass das Risiko an Krebs zu erkranken bei Tätigkeiten welche in Schichtarbeit erfolgen, deutlich höher ist. Hierbei wurde insbesondere der Fokus auf Krankenschwestern in Schichtarbeit gelegt.
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Krebs und der Wechsel von Früh-, Spät- und Nachtschichten
Die erhöhten Werte des Krebsrisikos durch Wechsel von Früh-, Spät- und Nachtschichten sind sehr beeindruckend und beängstigend zugleich. So soll bereits die Nachtarbeit bei Frauen das Brustkrebsrisiko um 30 Prozent erhöhen. Hierbei ist auch die Dauer einer solchen Beschäftigungsform ein wesentlicher Faktor. Dabei wurde die Aussage getroffen, dass Frauen, welche länger als vier Jahre einen solchen Arbeitsrhythmus haben, besonders von den negativen Auswirkungen betroffen wären. Auch die Werte welche beim untersuchten Flugpersonal genannt wurden überraschen. So soll dort das Brustkrebsrisiko um 30 Prozent und das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken um 40 Prozent höher sein.
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Die anderen Berufsgruppen und die Angst
Einen Hinweis auf andere Berufsgruppen konnten wir bisher nicht recherchieren. Allerdings sind Krankenschwestern und Flugpersonal mitnichten die einzigen Berufszweige in denen kurze Wechsel, Früh-, Spät- oder Nachtschichten verrichtet werden. Auch in der Gastronomie bzw. Hotellerie gehören solche Arbeitszeiten zur Normalität. Daneben dürften auch zahlreiche Menschen in den Spätkaufs oder Tankstellen betroffen sein. Auch Wachpersonal, Polizisten oder Busfahrer in den Großstädten haben Schichtdienste zu verrichten. Die Liste der möglichen betroffenen Berufsgruppen könnten wir hier noch lange weiterführen. Denn es ist nicht so, dass solche Arbeitszeiten besonders selten sind. Da damit ein recht großer Teil der Bevölkerung als gefährdet gelten dürfte, könnte die Angst zur Risikogruppe zu gehören immens sein. Umso verwunderlicher ist es, dass die genannten Untersuchungen bisher hinsichtlich der konkreten Begründungen so spärlich ausfielen.
Begründungen nicht konkret
Die Begründung, dass Wechsel von Früh-, Spät- und Nachtschichten das Krebsrisiko erhöhen, dürfte für die meisten Leser nicht ganz schlüssig klingen. Dessen sind sich wohl auch die Urheber dieser Studien bewusst. Dementsprechend werden Vermutungen bezüglich der Ursachen für das erhöhte Krebsrisiko genannt. Eine davon soll das Hormon Melatonin darstellen, welches nur bei Dunkelheit produziert wird. Kritiker zeigen jedoch auf Berufsspezifische Probleme, welche ebenfalls zu einem erhöhten Krebsrisiko führen könnte. So soll Flugpersonal allein durch Strahlung einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt sein. Aber auch schlechte Lebensgewohnheiten (z.B. erhöhter Tabakkonsum), welche bei Tätigkeiten in den Schichten ggf. häufiger vorkommen, sind für einige Denkbar. Der Raum für Spekulationen ist noch recht groß. Nun ist es an den Wissenschaftlern klarere Ergebnisse zu liefern.
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