Entsteht eine Demenz durch einen gestörten Schlaf?


Foto: ©iStock.com/kivoart
Studie: Zusammenhang zwischen Veränderungen des Schlafs und einer Demenz.

Eine aktuelle Beobachtungsstudie hat gezeigt, dass ältere Menschen, die nachts nur recht wenig REM-Schlaf haben, auf lange Sicht gesehen ein erhöhtes Risiko zeigen eine Demenz zu entwickeln.

Das belegen nun die Ergebnisse der Untersuchungen, die an der Swinburne University durchgeführt wurden. Nachzulesen ist dies jetzt in der Fachzeitschrift Neurology.

Die Phasen des Schlafs

Unser Schlaf lässt sich in fünf Phasen unterteilen. Die längsten Abschnitte sind die Phasen des Tiefschlafs und der REM-Schlaf. REM bedeutet „Rapid Eye Movement“. Dieser Zeitraum des Schlafes beinhaltet viele schnelle Augenbewegungen und ist besonders reich an Träumen. Daher erinnert er sehr stark an den Wachzustand. Man nennt diese Phase auch paradoxer Schlaf. Bei einem erwachsenen Menschen macht dieser Zustand nur etwa ein Viertel der Schlafzeit aus. Neugeborene verbringen dagegen die meiste Zeit ihres Schlafs in der REM-Phase.

Aktuell vermuten die Wissenschaftler der Neurologie nun einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem REM-Schlaf und der Kognition. Es scheint so, dass es eine Verbindung zwischen Veränderungen des REM-Schlafs und einer Demenz gibt.

Patienten mit einer Demenz erwachen nachts sehr häufig und zeigen somit ein gestörtes Schlafverhalten. Sie schlafen unruhig und sind beim Aufwachen nicht orientiert. Auch die Dauer ihres Schlafs ist deutlich kürzer als bei einem gesunden Menschen.

Für die Studie wurden insgesamt 327 Patienten untersucht. Sie hatten ein durchschnittliches Alter von 67 Jahren. Über mehrere Jahre beobachteten die Mediziner, welche Erkrankungen die Probanden entwickelten.

32 Teilnehmer erkrankten während dieser Zeit an einer Demenz. Verglich man bei diesen Personen die Ergebnisse der Schlaf-Untersuchung und schaute dabei besonders den Anteil der REM-Zeit an der gesamten Schlafdauer an, zeigte sich, dass eine Verminderung der REM-Schlafzeit von einem Prozent das Risiko an Alzheimer zu erkranken um neun Prozent erhöhte.

Es sind jedoch noch weitere Untersuchungen notwendig, um zu klären, ob der gestörte Schlaf der Grund oder die Folge für eine, sich entwickelnde, Demenz ist.

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Quelle: www.aerzteblatt.de

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