Studie: Streit in der Ehe ist nicht nur vordergründig psychisch belastend, er stellt ein Gesundheitsrisiko dar, das die Lebenserwartung drastisch verkürzt.
Der Streit mit der Gattin, dem Ehemann oder der Schwiegermutter ist nicht nur vordergründig psychisch belastend, er stellt ein Gesundheitsrisiko dar, das die Lebenserwartung drastisch verkürzt. Das geht aus einer aktuellen Studie Kopenhagener Ärzte hervor, die im „Journal of-Epidemiology and Community-Health“ am 9. Mai 2014 veröffentlicht wurde. Dabei seien Männer ungleich gefährdeter als Frauen, so die dänischen Ärzte. Es handelte sich um Sozialmediziner (Leitung: Rikke Lund), die knapp 10.000 Personen um das 70. bis 75. Lebensjahr herum befragten, darunter überwiegend Paare und einige Singles.
Der Fragenkatalog drehte sich um die 15 Lebensjahre zwischen etwa dem 35. bis 50. Lebensjahr, welche die Befragten ausschließlich oder überwiegend in einer festen Partnerschaft verbracht hatten. Das 35. Lebensjahr wurde als Beginn gewählt, weil bei in jungen Jahren Vermählten (meist zwischen dem 23. bis 28. Lebensjahr) mit 35 Jahren die erste Romantik verraucht ist und einem oft öden Alltag weicht.
Tödlicher Ehestreit
Befragte, die sich in der ersten Lebenshälfte oft bis sehr oft in der Ehe gestritten hatten, mussten mit früher Witwenschaft rechnen: Etwa doppelt so viele Männer als in einer „normal streitenden“ Vergleichsgruppe und rund 20 Prozent mehr Frauen waren vor ihren Altersgenossen verstorben. Streit sei ein Thema, hohes Anspruchsdenken ein anderes, nicht minder bedenkliches, so die Forscher. Männer sind überdurchschnittlich oft betroffen, die Kopenhagener Forscher wagen sogar die These, dass Ehestreit eine starke Ursache für die kürzere Lebenserwartung von Männern in westlichen Gesellschaften sei. Das müsse aber noch verifiziert werden. Offensichtlich nehmen sich die Herren der Schöpfung einen Ehestreit viel mehr zu Herzen, als man dem „starken Geschlecht“ zutrauen würde.