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Wissenschaftler der Stanford Universität haben nachgewiesen wo sich das Durstzentrum im Gehirn befindet.
Ein bestimmter Teil des Hypothalamus, das wurde nun entdeckt, dient als sogenanntes Durstzentrum im Gehirn. Genau dieser Bereich ist auch für die Wärmeregulation im Körper zuständig. Bisher ist das aber nur bei Mäusen nachgewiesen worden.
Dies ist dennoch eine hochinteressante Entdeckung für die Wissenschaft, denn Wasser ist für unseren Organismus lebenswichtig. Ebenso wichtig ist es Durst empfinden zu können. Beim gesunden Menschen löst ein Wassermangel im Körper, der nur ein bis zwei Prozent beträgt, sehr schnell ein mehr oder minder starkes Durstgefühl aus. Bei Tieren wird das noch deutlicher. Sie sind zu beinahe allen Verhaltensweisen bereit, nur um an Wasser zu kommen, wenn sie Durst haben.
Wie durch solch einen Mangel an Wasser das Durstgefühl im Körper erzeugt wird, war bis vor kurzem nicht genau geklärt. Man weiß, dass es Signale von kardiopulmonalen Rezeptoren und aus dem Magen gibt, die weitergeleitet werden und dann eine Durst-Reaktion auslösen. Außerdem nimmt man an, dass gewisse Rezeptoren im Körper auf eine Erhöhung der Salzkonzentration im Blut reagieren. Bis heute haben die Forscher jedoch nicht genau sagen können, wo diese Signale im Gehirn zentral verarbeitet werden,
Durstzentrum im Gehirn lokalisiert
Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Stanford Universität im kalifornischen Palo Alto, kann nun aber endlich beweisen wo sich dieses Durstzentrum im Gehirn befindet. Es sitzt etwa an der Mittellinie des Gehirns, ganz in der Nähe an der Kreuzung der Sehnerven. Hier befinden sich auch die Steuerzentren für Atmung, Kreislauf, Körpertemperatur und die Aufnahme der Nahrung.
Bestimmte Zellen dort reagieren sofort auf zu wenig Wasser im Organismus. Regt man diese Zellen der Versuchstiere gezielt an, trinken die Mäuse auch dann, wenn kein Wassermangel vorliegt. Hemmt man die Zellen, erlöscht das Durstgefühl, auch wenn ein Wassermangel besteht.
Für die Medizin sind diese neuen Erkenntnisse sehr wertvoll. Weitere Studien werden folgen, um die an den Tieren gewonnenen Ergebnisse auch beim Menschen nachzuweisen.
Quelle: www.aerzteblatt.de