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Neue Studien sollen nun zeigen, dass bei über zwei Dritteln der Krebserkrankungen eine Verquickung verschiedener, ungünstiger Faktoren die Ursache ist und somit also eigentlich einfach nur als Pech bezeichnet werden kann.
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Bisher war man der Überzeugung, dass eine gesunde Lebensweise, sportliche Betätigung und der weitgehende Verzicht auf Alkohol und Nikotin eine gewisse Garantie dafür sei, nicht an einem Krebsleiden zu erkranken. Neue Studien sollen nun zeigen, dass bei über zwei Dritteln der Krebserkrankungen eine Verquickung verschiedener, ungünstiger Faktoren die Ursache ist und somit also eigentlich einfach nur als Pech bezeichnet werden kann. Nur bei einem Drittel der Krebsleiden spielen die erbliche Vorbelastung oder Umwelteinflüsse eine Rolle. Die Studien wurden jüngst von Bert Vogelstein, einem der renommiertesten Krebs-Forscher weltweit und seinem Kollegen von der Johns Hopkins University in Baltimore, Maryland veröffentlicht.
Anhand eines, von ihnen entwickelten, Rechen-Modells lässt sich ausrechnen, wie häufig Krebs durch die bekannten Auslöser wie Rauchen, Alkohol oder häufigem Fleischkonsum entsteht. Das Ergebnis beweist, dass das Erkranken an Krebs oft einfach nur biologisches Pech ist. Das Risiko steigt jedoch mit der Häufigkeit der Zellteilungen. Denn solche Zellteilungen machen völlig zufällige Mutationen möglich, die Krebs entstehen lassen können. Das erklärt auch, warum es weit häufiger zu Dickdarm-Krebs als zu Dünndarm-Krebs kommt, obwohl beide Organe den nahezu gleichen Substanzen ausgesetzt sind. Die Zellen im Dickdarm teilen sich nahezu doppelt so schnell. Die Gefahr, dass sie mutieren ist daher auch doppelt so groß.
Diese neu gewonnenen Erkenntnisse sind jedoch kein Freibrief für eine völlig ungesunde Lebensweise. Nach wie vor gilt, dass man über dreißig Prozent der Krebs-Erkrankungen mit einer gesunden Lebensweise entscheidend reduzieren kann. Zum Beispiel bei Haut– und Lungenkrebs.
Außerdem gilt unumstößlich, dass Früherkennung die beste Vorbeugung ist. Wenn Krebs in einem frühen Stadium entdeckt wird, kann man ihn oft erfolgreich in seine Schranken weisen. Daher sollten deutlich mehr Ressourcen dafür verwendet werden, um die Früherkennung zu fördern.
Die aktuellen Ergebnisse der Studie geben dazu Anlass neue Strategien zu entwickeln und ein besseres Verständnis für die Krankheit Krebs entstehen zu lassen.