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Fünfzehn Prozent der Todesfälle in Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen können mit einer Depression zusammenhängen.
Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Depression. Wird sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann sie schwere, körperliche Schädigungen verursachen. Bereits heute werden etwa ein Drittel der Renten wegen Berufsunfähigkeit aufgrund von Depressionen und weiteren psychischen Erkrankungen wie dem Burnout genehmigt.
Forscher haben jetzt gezeigt, dass Depressionen, besonders bei Männern, ein deutliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen. Es ist vergleichbar mit den klassischen Risikofaktoren. Hierzu gehören Übergewicht und erhöhtes Cholesterin. Noch höher als durch Depressionen ist die Gefahr für den Organismus nur noch durch Bluthochdruck und Rauchen. Fünfzehn Prozent der Todesfälle in Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hängen also mit einer Depression zusammen. Das ist viel mehr, als man bisher angenommen hat.
Um diese Statistik zu untermauern, untersuchten Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung über einen Zeitraum von zehn Jahren verschiedene Daten. Sie gehörten zu 3428 Männern im Alter zwischen 45 und 74 Jahren. Im Mittelpunkt standen ausschließlich die Daten von Männern, da sie in diesem Alter weitaus häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.
Es stellte sich heraus, dass Depressionen tief in den Organismus eingreifen und dort massiven Stress auslösen. Gerade bei depressiven Herzpatienten ist dieser Umstand besonders gefährlich. Die Betroffenen kümmern sich dann nicht gewissenhaft um ihre Ernährung und eine sportliche Betätigung. Sie nehmen auch ihre Medikamente nicht regelmäßig ein. Erschwerend kommt dann auch noch hinzu, dass die Depression Stress-Hormone ausschüttet, die ungünstig auf die Gefäße wirken. Dadurch wird der Stoffwechsel negativ beeinflusst und es entstehen Prozesse, welche die Gefäße verändern und die Blutgerinnung fördern. Die Adern verstopfen nun noch schneller. Die neue Studie zeigt genau diesen Effekt deutlich auf. Das Herz reagiert auf eine Zunahme der Stress-Hormone gefährlich sensibel.
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Quelle: http://www.wiwo.de