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Studie chronische Schmerzen Vitaminpräparate: Nervenschmerzen sollen auch durch Vitaminpräparate keine Linderung bringen.
Viele Menschen in Deutschland haben es mit chronischen Schmerzen zu tun. Man schätzt, dass es mittlerweile weit über 2,5 Millionen Betroffene gibt. Chronische Schmerzen entstehen oftmals durch Erkrankungen der Nerven. Als häufigster Auslöser dieser sogenannten neuropathischen Schmerzen gilt Diabetes mellitus. Mehr als die Hälfte der Patienten mit Diabetes leidet unter diesen Beschwerden, die sich durch Kribbeln, Taubheit und Brennen an Füßen und Unterschenkeln bemerkbar machen. Alltag und Berufsleben werden dadurch stark beeinträchtigt.
Behandlung chronische Schmerzen Vitaminpräparate
Die Behandlung dieser äußerst unangenehmen Begleitsymptome, unter der aber bei weitem nicht nur Diabetiker leiden, ist meist nicht sehr erfolgreich. Man setzt Medikamente ein, die ursprünglich zur Behandlung von Depressionen oder Epilepsie gedacht waren. Sie helfen zwar oftmals, haben aber auch erhebliche Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen. Viele Diabetiker suchen daher nach verträglicheren Alternativen. Aus diesem Grund entstand auch eine Studie, bei der die Wissenschaftler mit einem Gemisch aus verschiedenen Formen von Vitamin E (Tocotrienole) versuchten neuropathische Schmerzen zu lindern.
Studie Chronische Schmerzen Vitaminpräparate
Für die Studie wurden 300 Betroffene mit Diabetes, die gleichzeitig auch an neuropathischen Schmerzen litten, ausgewählt. Eine Gruppe erhielt zweimal täglich 200 Milligramm eines Gemisches von Tocotrienolen, die andere Gruppe bekam ein Scheinmedikament. Beide Gruppen wurden über einen Zeitraum von zwölf Monaten begleitet. Das Ergebnis enttäuschte auf der ganzen Linie. Weder die Probanden bemerkten eine Besserung ihrer Beschwerden, noch sahen die Forscher eine positive Reaktion bei der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit und auch die Lebensqualität der Probanden besserte sich nicht. Die Betroffenen, die Vitamin E zu sich nahmen, entwickelten sogar eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen.
Fazit:
Die Ärzte sollten ihren Patienten davon abraten Geld auszugeben, um damit Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate zu erwerben. Es gibt keinen Nachweis über eine Wirksamkeit.
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Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Pressemitteilung