BVKJ – E-Zigarette nicht vor Kindern

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Foto: ©iStock.com/Mari
Vor Kindern sollte nicht geraucht oder gedampft werden – Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte macht jetzt darauf aufmerksam, dass die E-Zigarette keineswegs unterschätzt werden darf.

Die E-Zigarette, die immer häufiger als weniger schädliche Alternative zur herkömmlichen Zigarette gesehen wird, wird seit wenigen Jahren am Markt angeboten, gibt es in zahlreichen Ausführungen und erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Die Meinungen sind aber zweigeteilt. Viele Nutzer und auch zahlreiche Studien weisen mittlerweile daraufhin, dass die E-Zigarette deutlich weniger schädlich ist als die klassische Zigarette. Die Studienergebnisse zur geringeren Schädlichkeit der E-Zigarette, wecken aber auch Befürchtungen bei Organisationen und Institutionen, dass die Elektronische-Zigarette nun allzu Bedenkenlos eingesetzt wird. Insbesondere Dampfen vor Kindern wird derzeit als kritisch betrachtet. Der BVKJ – der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte – hat nun entsprechend darauf aufmerksam gemacht, dass die E-Zigarette keineswegs unterschätzt werden darf.

Experten sind sich noch uneinig

Experten sind sich noch nicht zu 100 Prozent einig, welche Vor- und Nachteile tatsächlich gegeben sind. Viele Fachleute meinen, die E-Zigarette würde den Rauchstopp erleichtern; es gibt auch einige britische Studien, die diese Meinungen untermauern. Jedoch gibt es auch andere Untersuchungen, die am Ende zu einem gegenteiligen Ergebnis gelangten: Die Alternative sei weder harmlos und auch keinesfalls eine Hilfe beim Aufhören. Bei einer Sache sind sich die Experten aber einig: Vor Kindern sollte man seine E-Zigarette wegpacken. Wird vor den Kindern gedampft, kann das die Gesundheit der Kleinsten gefährden.

Tipps der Redaktion:

Wie gefährlich ist das „Dampfen“?

Die E-Zigarette gibt Stoffe wie Glycerin, Proylenglykol, Eugenol und Nikotin ab; auch Metalle wie Nickel werden abgegeben. Acetaldehyd und Acrolein können des Weiteren den Flimmerhärchen schaden und reizen zudem auch die Schleimhäute. Der Dampf setzt sich zudem aus Flüssigkeitspartikeln zusammen, die sich in weiterer Folge in den Atemwegen der Kinder einlagern können. Derzeit fehlen aber Informationen, welche Schadstoffe tatsächlich für schwerwiegende Folgen sorgen können. Die Gründe sind leicht erklärt: Die E-Zigarette gibt es erst seit wenigen Jahren; bislang konnten noch keine langjährigen Erfahrungen gemacht werden. Dasselbe gilt auch für die Erwachsenen, die zur E-Zigarette greifen. Auch hier ist bislang nicht geklärt, welche Risiken tatsächlich auftreten.

Natürlich kann das Gemisch an unterschiedlichen Chemikalien die Lunge angreifen. Jedoch scheinen die jüngsten Studien darauf hinzuweisen, dass die E-Zigarette zumindest deutlich weniger schädlich ist als die herkömmliche Zigarette. Sollten die Studien Recht behalten, so könnte die E-Zigarette als Substitut ehemaligen Rauchern von herkömmlichen Zigaretten, das Risiko schwer zu erkranken verringern. Dennoch ist ein Dampfen vor Kindern, auch mit Blick auf die Erziehung, genauso unglücklich wie das herkömmliche Rauchen vor Kindern.

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3 Kommentare zu „BVKJ – E-Zigarette nicht vor Kindern“

  1. @Klaus: Alkohol ist m.E. eine der zerstörendsten legalen Substanzen überhaupt. Ich würde sogar behaupten, dass deutlich mehr Menschen von Alkoholkonsum erkranken und sterben als vom Rauchen. Der Unterschied besteht nur darin, dass Alkohol nicht nur legal ist, sondern auch gesellschaftlich voll akzeptiert ist. Alkohol gehört zu zahlreichen Anlässen und Traditionen einfach dazu. Bei der E-Zigarette ist das nicht der Fall. Sie ist neu und hat bisher gar keine Akzeptanz. Das Gegenteil ist eher der Fall! Viele stehen der E-Zigarette sogar feindlich gegenüber. Einzig positiv ist, dass zumindest die normale Zigarette die öffentliche Akzeptanz verloren hat. Vielleicht wird das eines Tages dem Alkohol genauso gehen. Zu wünschen wäre es angesichts tausender Opfer jedes Jahr.

  2. Danke, dass Sie sich bemühen, der E-Zigarette als Substitut eine Chance einzuräumen. Der mobile Liquidverdampfer gehört nicht in die Apotheke und nicht in die Praxis.

    Anlass Ihres Artikels ist eine Pressemeldung. Sie kam zustande, weil man aus einer Studie heraus gelesen hat, dass Jüngere Erwachsene und Erwachsene mit niedrigerem Bildungsabschluß nicht genug Panik vor den möglichen Gefahren habe.
    Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat daraus einen Erziehungsauftrag gegenüber diesen Personengruppen im deutschsprachigen Raum abgeleitet und willfährig übernommen, zumal sein übergeordneter Verband im jüngsten Newsletter des ABNR als neues Mitglied gefeiert wird,

    Liquid dampfen, ist ein vielschichtiger Genuss, den wir optisch, haptisch, olfaktorisch und gustatorisch ausleben und selbst kreativ gestalten können möchten. Schäden bei sachgemäßer Nutzung sind in den 10 Jahren keine aufgetreten.

    Viele der Konsumenten haben mit dieser Erfindung ihre frühere Gewohnheit, Tabakzigaretten zu rauchen, teilweise oder ganz aufgegeben.

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