Bremer Protest gegen Kürzungen
Beliebter Studiengang
Psychologie ist an deutschen Hochschulen ein außerordentlich beliebtes Fach, die Zahl der Bewerber übersteigt dramatisch die Zahl der Studienplätze. An der Bremer Uni bewerben sich alljährlich 40.000 Abiturienten um einen der 270 Studienplätze. Von denen, die ein Studium im Fach Psychologie beginnen können, schließen 85 % innerhalb der Regelzeit erfolgreich ab. Kampflos geben die Bremer Studenten ihr Fachgebiet jedenfalls nicht auf. Sie setzten sich am Mittwoch um 11.55 Uhr (“fünf vor zwölf”) von ihrer Universität aus in Bewegung, zogen zum Hauptbahnhof und zum Marktplatz und rissen dort eine “Bildungsmauer” ein, die zuvor symbolisch aus Pappkartons errichtet worden war. Ob sie damit den Bremer Wissenschaftsplan 2020 kippen können, der die finanziellen Rahmenbedingungen für die Jahre 2015 bis 2020 setzt, bleibt fraglich, zumal nicht nur die Psychologie betroffen ist. Einzelstudiengänge wie Politikmanagement und Journalistik sollen komplett gestrichen werden. Fachverbände warnen vor den Kürzungen, so die Bremer Psychotherapeutenkammer, deren Mitglieder mitdemonstrierten, ebenso der Verein “Täter-Opfer-Ausgleich”, der seine Arbeit ohne die Mithilfe der Psychologie-Studenten gefährdet sieht.