Bewegungsformen Fibromyalgie was hilft?

Fibromyalgie was hilft
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Fibromyalgie was hilft? Tai Chi, Aerobic oder Moderater Sport? Untersuchungen und Vergleiche von Wissenschaftlern zeigen, welche Bewegungsformen positive Effekte bei Fibromyalgie zeigen.

Betroffene der Fibromyalgie sind häufig einer gewissen Ratlosigkeit ausgesetzt. Häufig entstehen bereits hinsichtlich der richtigen Diagnose Komplikationen. Denn bis Mediziner auf die Diagnose Fibromyalgie kommen, kann viel Zeit vergehen. Wer aber bereits weiß, dass es sich um Fibromyalgie handelt, steht nun der Herausforderung bezüglich einer wirksamen Therapie gegenüber. Und auch hierbei ist es für Arzt und Patient nicht immer einfach eine richtige Wahl zu treffen.

Fibromyalgie was hilft? Medikamente nur als letztes Mittel

Bis heute existieren praktisch keine gesonderten Medikamente zur Behandlung der Fibromyalgie. Ärzte verschreiben daher häufig Schmerzmittel, Schlafmittel und Antidepressiva. Ob diese Medikamente bei Fibromyalgie hilfreich sind, ist bis heute umstritten. Die aktuelle Leitlinie zur Therapie der Fibromyalgie sieht dementsprechend als erste Maßnahme Bewegung in Form von Ausdauer- und Krafttraining vor. Daran anschließend werden Maßnahmen wie Psychotherapie, Akupunktur, Hydrotherapie und andere Bewegungstherapien empfohlen. Nur wenn diese Therapieformen nicht zum gewünschten Ergebnis führen, sind Medikamente vorgesehen. Die einzelnen Bewegungsformen aus den Bereichen Ausdauer- und Krafttraining, werden seit kürzeren hinsichtlich ihrer Wirksamkeit genauer analysiert und auch untereinander vergleichen.

Fibromyalgie was hilft? Vergleich Wirksamkeit Tai Chi oder Aerobic

Forscher der Universität in Medford, Massachusetts (USA) um Prof. Chenchen Wang haben das häufig gegen Fibromyalgie angewendete Aerobic Training mit Tai Chi verglichen. Grundsätzlich fanden die Forscher heraus, dass beide Bewegungsformen wirksam waren. Allerdings konnte Tai Chi in Summe bessere Ergebnisse erzielen.

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Überblick Studie Tai Chi oder Aerobic – Fibromyalgie was hilft?
Insgesamt nahmen an der Studie über 220 Fibromyalgie Patienten teil. Dabei war der Anteil von Frauen mit über 90 Prozent dominierend. Dies soll jedoch auch der Verteilung der Allgemeinbevölkerung gleichkommen. Voraussetzung zur Teilnahme waren Beschwerden an mindestens 11 von 18 Bereichen. Die Teilnehmer wurden in fünf Gruppen zur Untersuchung aufgeteilt. Hierbei übte eine Gruppe zweimal pro Woche Aerobic aus, während die anderen Gruppen in unterschiedlichen Wochenintervallen Tai Chi ausübten. Nach sechs Monaten wurden die Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit gemessen und ausgewertet. Hierbei wurde ein abgeänderter Fibromyalgie-Impact-Fragebogen (FIQR) verwendet. Grundsätzlich wurden bei den Teilnehmern aus allen Gruppen Verbesserungen gemessen. Wobei die Gruppen in denen Tai Chi ausgeübt wurde, bessere Ergebnisse erzielen konnten. Am wirksamsten zeigte sich das Tai Chi Training, welches zweimal wöchentlich ausgeübt wurde. Laut den Autoren der Studie sind die Ergebnisse als klinisch relevant zu betrachten. Bemerkenswert waren bei den Tai Chi Gruppen auch die Wirkungen auf Angstzustände, Depressionen und Gelenkbeschwerden. In allen Bereichen konnten positive Effekte ermittelt werden. Die detaillierten Inhalte und Ergebnisse zur Studie wurden im Fachmagazin BMJ veröffentlicht und können online unter https://www.bmj.com/content/360/bmj.k851 abgerufen werden.

Tai Chi auch von Forschern vom US-National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH) hervorgehoben

Hinsichtlich der Frage “Fibromyalgie was hilft?“ hatten in der Vergangenheit auch Forscher vom US-National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH) umfassende Untersuchungen angestellt. Die Forscher hatten Heilungsmethoden wie Yoga, Meditation, Massagen, Akupunktur, Osteopathie, Nahrungsergänzungsmittel, Tai Chi oder Chi Gong bei verschiedenen Beschwerden auf ihre jeweilige Wirksamkeit beleuchtet. Bei Fibromyalgie, fanden die Wissenschaftliche nur bei Tai Chi und Entspannungsübungen positive Effekte.

Fibromyalgie was hilft – Moderater Sport

Sowohl die Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften als auch Forscher von der University of California in San Diego, kamen in ihren Forschungsergebnissen zu dem Schluss, dass moderat ausgeführte Sporteinheiten die Symptome der Fibromyalgie abschwächen können. Der Grund für diese positiven Effekte liegt in den entzündungshemmenden Eigenschaften die durch moderates Training entstehen können. Beispiele hierfür können Radfahren, Walking oder beispielsweise zügiges Spazierengehen sein. Allerdings kann auch moderater Sport für Betroffene von Fibromyalgie bereits eine große Hürde darstellen. Dennoch ist es ratsam, je nach Beschwerdegrad, vermehrt Bewegung in den Alltag zu integrieren. Dies kann bereits durch einfache Entscheidungen geschehen und idealerweise durch bewusste Änderungen von Routinen erfolgen. Allein die Entscheidung statt des Fahrstuhls die Treppe zu nutzen, kann täglich ein Mehr an effektiver Bewegung bedeuten, welche sich langfristig positiv auswirkt.

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Quellen:

  • www.bmj.com
  • www.gesundheitsstadt-berlin.de/tai-chi-bei-fibromyalgie-besser-als-aerobic-12202/

 

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