Berufsunfähigkeitsversicherung: Verfehlte Förderpolitik?

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Die Erwerbsminderungs- und Berufsunfähigkeitsrente soll ab 2014 gefördert werden, das sieht das neue Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz vor. Die Idee soll Menschen, die wegen Berufsunfähigkeit vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden müssen, vor Altersarmut schützen. Das klingt zunächst gut, doch wurde die Idee wirklich gut durchdacht?

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Förderung der BU-Rente nur unter bestimmten Voraussetzungen

Im Kern geht es darum, dass nur diejenigen Policen steuerliche Förderung erhalten, die eine lebenslange Rente und nicht – wie bei den meisten klassischen Policen – nur die Berufsunfähigkeitsrente bis zum Beginn der Altersrente zahlen. Es gibt zwar solche Policen, doch sie sind sehr viel teurer als die Normaltarife. Experten weisen auf etwa doppelt so hohe Kosten für den Versicherungsnehmer hin, wenn er die steuerliche Förderung in Anspruch nehmen möchte. Wenn er einer Hochrisikogruppe angehört oder recht spät im Leben die BU-Rente abschließt, kann die Police sogar dreimal so teuer wie eine herkömmliche Versicherung werden. Dieser Preisunterschied könnte der guten Idee den Garaus machen, denn Versicherer wie Versicherte schauen nun einmal auf den Preis für ein versichertes Risiko. Vermittler winken jetzt schon ab, sie sind der Auffassung, dass sich die teuren Angebote kaum vertreiben lassen.

Branchenkritik zur Förderung

Die Finanzexperten, die es wissen müssen, glauben nicht an die angedachte Form der Förderung. Das Analysehaus Franke und die Manager des Finanzdienstleisters MLP konstatieren unabhängig voneinander: Wer die Versicherung brauchen könnte, nämlich der gefährdete Dachdecker, Polizist oder Kraftfahrer, leistet sie sich nicht. Wer sie sich leisten kann, weil er in einem gut bezahlten, aber körperlich wenig anstrengenden Beruf arbeitet, braucht sie nicht. Fazit der Fachleute: Diese Art von Förderpolitik geht an den Realitäten des Versicherungsmarktes vorbei.

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