Berufsunfähigkeitsversicherung: Makler fordern transparente AVB

mann-praesentation
Foto: ©iStock.com/GlobalStock
Maklerumfrage: Durch fehlende Transparenz der Versicherungsbedingungen wird es immer schwieriger, eine passende Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden.

Die deutschen Versicherungsmakler sind der Ansicht, dass die Bedingungen für die Berufsunfähigkeitsversicherung in weiten Teilen unverständlich sind.

Zu diesem Ergebnis kam kürzlich eine Umfrage unter 200 Maklern, welche in Zusammenarbeit von PremiumCircle Deutschland (PCD) im Rahmen des VorsorgeFachForum sowie online auf versicherungsbote.de durchgeführt wurde. Zwar soll die Bedeutung der Berufsunfähigkeitsversicherung nach Ansicht der Befragten weiter steigen, doch durch fehlende Transparenz der Versicherungsbedingungen wird es immer schwieriger, eine passende Absicherung zu finden.

Bei über 75 Prozent der Befragten sind Fälle bekannt, in denen sich ein Versicherer im Leistungsfall nur wenig plausibel verhielt. Dem gegenüber stehen 60 Prozent der Teilnehmer, die angaben, sich bei der Entscheidung für eine BU-Versicherung nach den Allgemeinen Versicherungsbedingungen zu richten. Kritiker merken an dass die Studie mit einer Teilnehmerzahl von knapp 200 Maklern nicht repräsentativ sei. Trotzdem könnte sie den Finger in die Wunde legen.

Versicherungsexperten gehen davon aus, dass die Analyse noch deutlicher als andere Tests von renommierten Ratingagenturen aufzeigt, wo die Probleme in der Berufsunfähigkeitsversicherung aktuell liegen. Die Teilnehmer sind im Durchschnitt seit etwa 20 Jahren in ihrem Beruf aktiv. Im Jahr 2016 haben die meisten Beteiligten rund 30 neue BU-Verträge abgeschlossen. Damit dürfte vor allem die langjährige Erfahrung gegeben sein, um zu beurteilen, wie sich die Versicherer im Leistungsfall verhalten. Mehr als 75 Prozent der Befragten kamen hier zu dem Schluss, dass das Verhalten der Versicherer an dieser Stelle nicht transparent sei.

Übrigens spielen Ratings für die Makler nur in 24 Prozent der Fälle eine große Rolle. Knapp 30 Prozent kamen zu dem Schluss, dass sie unwichtig seien. Immerhin 27 Prozent gaben an, dass sie Ratings berücksichtigen, wenn sie einem Kunden einen Tarif zum Abschluss empfehlen. Der Preis spielt dagegen eine untergeordnete Rolle, und auch die Annahmepolitik ist bei der Auswahl nicht weiter wichtig. Trotzdem besteht nach Ansicht der Analysten Handlungsbedarf, wenn es darum geht, die Vertragsbedingungen und die Beschreibung von versicherten Risiken und die Voraussetzungen für die Leistung neu zu gestalten.

Mehr zum Thema

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top