Berufsunfähigkeit: Psychische Probleme bleiben häufigste Ursache

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Debeka-Studie: Psychische Probleme bleiben der Hauptgrund für Berufsunfähigkeit.
Psychische Probleme bleiben der Hauptgrund für Berufsunfähigkeit. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der Debeka Lebensversicherung hervor. Rund 560.000 hat der Versicherer in seinem Bestand, diese Daten wurden jetzt ausgewertet. Das Ergebnis bestätigt eine Aussage von früheren Analysen, nach denen Burnout und Depressionen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Apparats als BU-Ursache schon lange abgelöst haben. Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung gerade auch für Menschen mit nicht körperlicher Arbeit immer relevanter wird.

Allein im vergangenen Jahr waren psychische Störungen bei knapp 42 Prozent der Befragten der Grund für den Verlust der Arbeitskraft. Auf Rang zwei kamen mit einem großen Abstand Beschwerden des Bewegungsapparats. Darunter sind Erkrankungen an Rücken und Gelenken zu verstehen. Auf den dritten Platz schafften es gut- und bösartige Tumore mit einem Anteil von knapp 14 Prozent. In der Analyse wurden 1.000 neue Leistungsfälle aus dem Jahr 2015 berücksichtigt, der Versicherer hatte seinen Bestand genauer untersucht. Damit hält sich die Zahl der psychischen Störungen seit mehreren Jahren auf einem kontanten Niveau. Die Debeka zahlte im Jahr 2015 über 51 Millionen Euro an BU-Rente aus. Somit liegt der Betrag im Jahr 2015 um 500.000 Euro höher als noch im Jahr 2014.

Die Zahl der Empfänger von BU-Renten belief sich im Jahr 2015 auf 6.320 Menschen. Darunter waren lediglich 732 Fälle mit Teilinvalidität. Immerhin 5.588 Menschen bezogen eine volle Rente wegen Berufsunfähigkeit, sind also somit in vollem Umfang mindestens vorübergehend nicht mehr in der Lage, ihrem Beruf aus gesundheitlichen Gründen nachzukommen.

Die Ergebnisse der Debeka-Studie sind nicht überraschend. Doch sie zeigen, dass sich in der Arbeitswelt ein Trend bemerkbar macht, der offenbar nicht zu stoppen oder sogar umzukehren ist. Auch andere Analysen privater Lebensversicherer haben in der Vergangenheit gezeigt, dass psychische Beschwerden immer häufiger eine Ursache für einen Verlust der Arbeitskraft sind. Die Zahlen werden gestützt durch Daten der Deutschen Rentenversicherung. Hier zeigt sich bei der Beantragung der Erwerbsminderungsrente ein ähnlicher Trend.

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