Morgen und Morgen mit neuer PKV-Beitragsanalyse – Im Test für die private Krankenversicherung hat Morgen und Morgen 750 Tarife mit ihren Beiträgen im Neugeschäft betrachtet.
Steigende Beiträge sind für privat Versicherte ein bekanntes Ärgernis. In den Medien werden die üblichen Beitragsanhebungen zum Jahresende gerne zum Anlass genommen, auf die private Krankenversicherung zu schimpfen und ihr Ende zu kolportieren. Jetzt haben die Analysten von Morgen und Morgen genauer hingeschaut und sich die Vollversicherungstarife angesehen. Im Fokus stand dabei das Neugeschäft. Nach Meinung der Fachleute hat der Anteil der Tarife mit Anpassungen vor allem bei jüngeren Versicherten zugenommen. Die Menge der Beitragssteigerungen ist etwa doppelt so hoch wie der Anteil der Beitragsreduzierungen. Das Analysehaus geht davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt.
Im Test hat Morgen und Morgen 750 Tarife mit ihren Beiträgen im Neugeschäft betrachtet. Die Analyse bezog sich auf den Zeitraum seit der Einführung der Unisextarife. Betrachtet wurden die Tarife für Versicherte im Alter von 30, 40 und 50 Jahren. Zwischen 2014 und 2016 ist die Zahl der Anpassungen deutlich gestiegen. Dabei hat man zunächst nicht nach Steigerungen oder Senkungen unterschieden. Im Jahr 2014 wurden noch bei jedem achten Tarif Änderungen gemeldet, im Jahr 2016 wurde immerhin bei jedem vierten Tarif geändert. Besonders häufig werden Anpassungen in der Altersgruppe der Versicherten um die 30 Jahre vorgenommen. In der Gruppe der 40- und 50-Jährigen machten die Anpassungen etwa 20 Prozent aus, für die jüngere Versichertengruppe sind es etwa 33 Prozent.
Interessant ist auch die Aussage zur Höhe der Beitragssteigerungen. Im Jahr 2014 betrug sie noch etwa 4,8 Prozent, in 2016 lag sie schon bei sechs Prozent. Die Analysten gehen davon aus, dass sich der Trend im Jahr 2017 fortsetzt. Trotzdem weisen die Fachleute darauf hin, dass die Anpassungswerte und die Zahl der veränderten Tarife in den Jahren vor der Einführung der Unisextarife deutlich höher waren. Damit scheint auch die Berichterstattung, nach der die private Krankenversicherung vor ständigen Beitragserhöhungen in enormer Größenordnung steht, nicht gerechtfertigt.