Neue Pflege-Studie der Basler Versicherung
Trotz intensiver Kommunikation und Information von staatlicher Seite und trotz ständiger Reformen der Pflegeversicherung ist bei vielen Deutschen offenbar noch nicht angekommen, wie wichtig eine private Absicherung für den Pflegefall ist. Das zumindest ist das Ergebnis einer neuen Studie mit dem Namen „Sicherheit und Vorsorge“, die die Basler Versicherung jetzt durchführen und veröffentlichen ließ. Danach geht fast ein Drittel der Befragten davon aus, dass die Familie im Pflegefall für sie sorgen wird. Immer noch ein Viertel der Teilnehmer setzt einzig und allein auf die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung.
Die Ergebnisse sind erschreckend, denn sie zeigen, dass viele Deutsche nicht ausreichend für den Pflegefall vorsorgen. Der Grund dürfte in einer massiven Unterschätzung der anfallenden Kosten bei einer Pflegebedürftigkeit sein. Nur zehn Prozent der Deutschen haben eine zusätzliche private Pflegeversicherung abgeschlossen. Doch in den seltensten Fällen dürfte das private Vermögen ausreichen, um die Kosten im Pflegefall zu tragen.
Befragt wurden über 1.000 Teilnehmer ab 18 Jahren. Die Ergebnisse sind teilweise überraschend, denn sie offenbaren, dass noch immer ein erheblicher Kommunikationsbedarf bei vielen Erwachsenen besteht. Während eine Unterbringung in einem Pflegeheim rund 3.300 Euro im Monat kostet, leistet die gesetzliche Pflege-Pflichtversicherung nur 1.023 Euro. Der Rest ist aus eigener Tasche zu zahlen, und wenn die gesetzliche Rente sowie eine private Altersvorsorge dazu nicht ausreichen, ist schnell die Leistung der Kinder gefordert. Diese wiederum sind im Zweifel gesetzlich verpflichtet, im Rahmen ihrer Möglichkeiten für die Pflege der Eltern aufzukommen. Zwar steht den Kindern durchaus ein gewisser Eigenbedarf zu, doch wer gut verdient, kann durchaus zur Übernahme von Pflegekosten verurteilt werden. Eltern können das nur verhindern, indem sie rechtzeitig für den Pflegefall vorsorgen und eine zusätzliche private Pflegeversicherung abschließen. Wenn nur rund zehn Prozent der Deutschen eine solche Versicherung abgeschlossen haben, wird deutlich, wie hoch der Aufklärungsbedarf an dieser Stelle ist.