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An den Experimenten der niederländischen Wissenschaftler nahmen insgesamt 63 angehende Hausärzte und 74 Internisten teil.
Es gibt Patienten, die den Medizinern besonders auf die Nerven gehen. Das sind die sogenannten Besserwisser.
Sie haben zu ihren Beschwerden bereits etwas im Internet gefunden und belehren und berichtigen den Arzt nun unentwegt. Fast nie halten sie sich an die medizinischen Ratschläge des Mediziners.
Zwei neue Studien aus den Niederlanden zeigen nun, dass der Besserwisser sich dadurch oft selbst in Gefahr bringt. Denn solche Patienten erhalten häufiger eine Fehldiagnose. Die Wissenschaftler der Erasmus-Universität Rotterdam konnten das in verschiedenen Untersuchungen nachweisen-. Besonders betroffen sind Personen mit einer eher seltenen Erkrankung, die aufwändiger zu diagnostizieren ist.
Für die Studie befragten die Psychologen mehrere Ärzte. So ließen sich sechs Arten von störendem Verhalten beim Patienten erkennen:
- Typ 1 stellt ständig Forderungen und Fragen.
- Typ 2 ist der aggressive Patient
- Typ 3 stellt die Kompetenz des behandelnden Arztes in Frage
- Typ 4 ignoriert den ärztlichen Rat
- Typ 5 erwartet sowieso nicht viel vom Arzt
- Typ 6 tritt völlig hilflos auf
An den Experimenten der niederländischen Wissenschaftler nahmen insgesamt 63 angehende Hausärzte und 74 Internisten teil. Die ihnen vorgebrachten Krankheitsfälle waren alle echt, zum Teil leicht zu erkennen, manchmal aber auch schwieriger zu diagnostizieren. Immer wurde auch das Verhalten der Patienten vermerkt.
Abschließend wurde von den behandelnden Ärzten mittels einer Skala die mehr oder weniger sympathische Ausstrahlung der Patienten beurteilt.
Es zeigte sich zwar, dass die Mediziner genauso viel Zeit für die Diagnose von anstrengenden Patienten aufbrachten, wie für die von unauffälligen und friedlichen Personen, trotzdem irrten sie sich bei Störenfrieden viel häufiger in der Diagnose, Bei einer kompliziert zu diagnostizierenden Erkrankung lag die Fehldiagnose sogar um 42 Prozent höher.
Die Psychologen aus Rotterdam gehen davon aus, dass die anstrengenden Patienten den Ärzten die geistige Kraft rauben, die eigentlich für eine aufwändige und komplizierte Diagnostik erforderlich wäre.
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Quelle: www.welt.de