Eine tödliche Infektion die durch Wanzen übertragen wird, sogenannte „Chagas“, breitet sich derzeit aus.
Die tödlich verlaufende Krankheit „Ebola“ versetzt uns derzeit in Angst und Schrecken, da kommt schon die nächste Hiobsbotschaft auf uns zu. Eine ebenfalls tödliche Infektion, die durch Wanzen übertragen wird, sogenannte „Chagas“, breitet sich derzeit aus. Sie könnte in den kommenden Jahren weltweit einige Millionen Menschen infizieren. In den Vereinigten Staaten von Amerika wütet die parasitäre Infektion bereits heftig. Ein Kongress für Tropenmedizin beschäftigte sich daher jetzt mit dem Thema und die beteiligten Forscher schlugen sofort Alarm. Es wurden Befürchtungen laut, dass in den kommenden Jahren weltweit bis zu acht Millionen Menschen an „Chagas“ erkranken könnten.
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Der Kot dieser Wanze überträgt die gefährliche Erkrankung. Sie tritt derzeit überwiegend in Mexiko und in Zentral- und Mittelamerika auf. Die Raubwanzen oder ihre Larven beißen bevorzugt in den Nacken ihrer Opfer, aber auch in die Lippen oder in die Augenpartien. Sie sondern dabei Kot ab, in dem sich der Erreger mit dem Namen Trypanosoma cruzi befindet. Wenn der Parasit dann erst einmal in den Körper gelangt ist, breitet er sich dort schnell aus. Auch durch Bluttransfusionen und Organtransplantationen kann „Chagas“ übertragen werden und sogar Muttermilch kann infektiös sein.
Im Anfangsstadium ist dieser sogenannte „lautlose Killer“ schwer zu diagnostizieren. Die ersten Symptome sind Fieber und Müdigkeit. Zusätzlich treten schmerzhafte Schwellungen und Rötungen an der Stelle des Bisses auf. Wenn das Stadium der Erkrankung dann chronisch wird, sind vor allem der Darm, das Herz und das Gehirn der Erkrankten betroffen. Das kann dann im schlimmsten Fall zum Tode führen.
Daher ist es ganz wichtig die ersten Anzeichen der Erkrankung richtig zu deuten. Die rechtzeitige Gabe von Antibiotika ist unverzichtbar. Dann ist es fast immer möglich, den Erreger abzutöten. Hat „Chagas“ jedoch erst einmal genug Zeit im Körper zu wüten, kann man die Infektion kaum mehr in den Griff bekommen.
Bisher gibt es keinen schützenden Impfstoff gegen „Chagas“. Die beiden Medikamente, die man verordnen kann, haben sehr schwere Nebenwirkungen. Wer nach Zentral- und Mittelamerika reisen möchte, sollte sich daher mit geeigneter Kleidung und Moskitonetzen schützen.